Landshut (22.07.2018) Vor knapp zwei Jahren haben wir im Stadtrat darüber diskutiert ob die Grundschule St. Nikola aufgelöst werden soll oder nicht. Diese Grundschule hat in der gesamten Stadt den höchsten Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund. Die Schulleitung wie auch die LehrerInnen haben damals Alarm geschlagen, da eine ausgewogene Förderung aller Kinder personell nicht mehr möglich war und die Schule dadurch auch einen Imageschaden erhielt,
Dieser Schaden war kaum noch zu korrigieren. In etlichen Diskussionen im Stadtrat kamen wir zu der Entscheidung, dass die Grundschule St. Nikola weiterhin bestehen sollte, die Stadt und das Schulamt sich aber im Gegenzug für maßgebliche Unterstützung sorgen würde und auch das notwendige Personal zur Verfügung gestellt würde. Die baulichen Maßnahmen und Versprechungen wurden umgesetzt und auch zu Beginn die personelle Unterstützung.
Nun mussten wir erfahren, dass die Grundschule personell im vergangenen Jahr wieder Abstriche in der Mittagsbetreuung hinnehmen musste. Da auch der Migrationsanteil noch weiter gestiegen ist und mittlerweile bei fast 100 % liegt, ist es um so wichtiger, dass die Kinder der Ganztagsklassen auch eine entsprechende Förderung erhalten und dafür braucht es nun einmal genügend Personal. Wir dürfen nicht zulassen, dass wir einerseits in Kauf nehmen, dass eine einzelne Schule weiterhin den Hauptanteil der Kinder mit Migrationshintergrund in ihre Obhut nimmt und andererseits Mittel für das entsprechend benötigte Personal nicht zur Verfügung gestellt werden.
Wir dürfen nicht nur reden, sondern müssen auch handeln und vor allem nachhaltig handeln. Diesen Kindern müssen wir die Chance geben, sich in der Grundschule St. Nikola den selben Bildungsstand anzueignen wie die Kinder in anderen Grundschulen und dafür bedarf es einer besonderen individuellen Sprachförderung. Denn die deutsche Sprache ist für diese Kinder der wichtigste erste Schritt für das spätere Leben und für weitere Bildungsmöglichkeiten und ein Beitrag für gleiche Bildungschancen zu sorgen.
Im Bild von links die Stadträte Robert Gewies, Maria Haucke, Anja König, Dietmar Franzke und Gerd Steinberger.