Landshut (07.08.2018) In der aktuell aufkeimenden Debatte zur Wiederaufnahme der Wehrpflicht stellen sich die Jungen Liberalen Landshut klar gegen die Idee einer allgemeinen Dienstpflicht. Der Staat sei der Freiheit der Bürger verpflichtet, er sei weder Vormund noch Erzieher, so der Kreisvorsitzende der JuLis Landshut, Lorenz Hörmann. Durch eine Dienstpflicht würde der Staat massiv in das Leben und in die Selbstbestimmung der Jugendlichen eingreifen, betont er weiter. Ein solch massiver Eingriff sei nur bei einer Sicherheitspolitischen Bedrohung gerechtfertigt.
Die Verstaatlichung eines gesamten Jahres sei auch Volkswirtschaftlicher Unsinn. „In Deutschland herrscht massiver Fachkräftemangel – deshalb wäre es volkswirtschaftliche Ressourcenverschwendung, jungen Schulabgängern für ein Jahr daran zu hindern, die Wunschausbildung oder das Wunschstudium anzutreten. Dies würde den Fachkräftemangel noch weiter verschärfen.“
Aus Sicht der Jungen Liberalen benötigen gerade Pflegeeinrichtungen und die Bundeswehr keine ungelernten Jugendliche, sondern ausgebildete motivierte Fachkräfte, die sich aus freien Stücken entschieden haben, in diesem Berufszweig zu arbeiten.
Der Bezirksvorsitzende der Jungen Liberalen JuLis Niederbayern, Ramin Nikkho, betont, dass es für die Einführung einer Dienstpflicht nach den Vorstellungen der Union eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Deutschen Bundestag braucht. Mit den aktuellen Verhältnissen im Bundestag werde keine Dienstpflicht kommen, da sei er sich sicher.
Für Lorenz Hörmann ist klar: „Die Union versucht mit der Dienstpflicht, ihr eigenes Versagen in der Pflege- und Verteidigungspolitik zu kaschieren. Wenn selbst bei der persönlichen Ausstattung der Soldaten – etwa bei Bekleidung oder Funkgeräten – Mangel herrscht, dann braucht die Bundeswehr nicht auch noch Unmengen an Wehrdienstleistenden. Statt Debatten über die Einführung einer Dienstpflicht zu führen, sollte sich die große Koalition lieber darum kümmern, die Attraktivität der Berufe zu steigern.“