Fotos (W. Götz) Es bleibt weiterhing eng in der Inneren Münchner Straße.
Landshut – gw (20.08.18) Dank dem Votum der Stadträte Karina Habereder, Jutta Widmann und Max Fendl bleiben die Verkehrsprobleme in der Inneren Münchner Straße noch mindestens über ein Monat länger bestehen. Dort, wo am 4. September der neue REWE-Markt eröffnen wird, schnürt die Baustelle mit Kran die Straße ein. Ein Problem für Auto-, Rad- und Stadtbusfahrer, Fußgänger und Kinderwagen schiebende Mütter. In Kern geht es um 1,34 Meter in 15 Meter Höhe.
Das Bauvorhaben von Investor Jens Janke hat es in sich. Schon vor Beginn der Arbeiten wurde das Gebäude um ein Stockwerk gestutzt. Das wollte der Nachbar der gegenüberliegenden Straßenseite so. Dann kam es zu Umplanungen beim Brandschutz, den Rettungswegen, der Aufzüge und anderer Details. Jetzt sollen die Penthäuser im Obergeschoss fertig gestellt werden. Doch das wird wegen der Statik und der Stimme von drei Stadträten noch länger dauern.
Die Umplanungen haben zu Änderungen in der Statik des Gebäudes geführt. Daher wäre es zweckmäßig die Penthäuser im fünften Stock um jeweils 1,34 bzw. 1,39 Meter weiter nach links bzw. nach rechts zu bauen. Teilweise ist dies schon geschehen und auch das Dach bereits aufgesetzt, um die darunter liegenden Wohnungen und den REWE-Markt vor Witterungseinflüssen zu schützen.
Für die Verbreiterung der Penthäuser benötigt Investor Jens Janke die Zustimmung des Stadtrats, da dies vom ursprünglichen Plan abweicht. Die Verwaltung sieht dies als "genehmigungsfähig und unproblematisch" an. Doch der Bausenat war am 13. Juli dagegen, weshalb das Thema am vergangenen Freitag im Feriensenat neu behandelt wurde.
Bauherr Jens Janke verfolgte die Sitzung persönlich im Alten Plenarsaal.
Stadtrat Stefan Gruber (Grüne) sah im Prinzip kein Problem zuzustimmen, denn es geht um „sachlich begründete statische Belange“ und um einen Bauträger der mit ehrlichen Karten spielt. Karina Habereder von der Jungen Liste wollte es nicht nachvollziehen, dass sich im Nachhinein in der Texturplanung etwas geändert hat. „Man muss aufpassen, dass alles auf guten rechtlichen Füßen steht.“
Margit Napf (BfL) sprach der Verwaltung ihr Vertrauen in dieser Sache aus und sah keinen Grund dagegen zu sein. „Wir sollten das endlich fertig machen“, schon wegen des REWE-Marktes und der Verkehrssituation. Doch Jutta Widmann (Freie Wähler) blieb skeptisch: „Ich kann den Fehler des Statikers nicht verstehen“.
Oberbürgermeister Alexander Putz war für eine gütliche Lösung: „Hätte irgendjemand von uns etwas dagegen gehabt, wenn die Penthäuser von Anfang an breiter gewesen wären? Ich glaube Nein. Und es wäre unverhältnismäßig, den Bau um weitere Monate zu verzögern.“
Gefühlsmäßig hätte es im Feriensenat eine knappe Zustimmung zu den Umplanungen gegeben. Doch „Statikexpertin“ Karina Habereder wollte dem allen noch nicht glauben und beantragte die 2. Lesung. Ihr Antrag ging mit ihrer und den Stimmen von Jutta Widmann und Max Fendl durch, weshalb das Thema am 21. September im Plenum neu aufgelegt wird.
OB Alexander Putz kommentierte die Entscheidung kurz und knapp mit: „Das bringt uns am wenigsten weiter.“ Auch Bauherrn Jens Janke bringt das am wenigsten weiter. Er muss nun ein Monat länger auf ein „Ja“ oder „Nein“ warten. Und am aller wenigsten bringt es alle Verkehrsteilnehmer weiter. Ganz gleich ob Auto-, Stadtbus- oder Fahrradfahrer. Für sie bleibt die Innere Münchner Straße über ein Monat länger ein ungewolltes Nadelöhr.