Foto: Die Besuchergruppe der Landshuter Senioren CSU im Europaparlament.
Landshut/Straßburg – pm (26.09.2018) Auf Einladung des niederbayerischen Europaabgeordneten Manfred Weber besuchte die CSU-Senioren-Union Landshut-Stadt mit ihrem Vorsitzenden und Stadtrat Wilhelm Hess das Europäische Parlament in Straßburg. Die französische Grenzstadt mit ihren etwa 280.000 Einwohnern liegt im Elsass und darf durchaus als europäische Hauptstadt bezeichnet werden, ist sie doch seit Jahrzehnten Sitz des Europarates, des Europäischen Parlaments und des Europäischen Gerichtshofes.
Die Region und die Stadt waren über Jahrhunderte einer wechselnden politischen Zugehörigkeit unter deutscher und französischer Hoheit unterworfen. Nach einer seit dem 2. Weltkrieg bis heute andauernden Friedensperiode kann Straßburg nicht nur als Symbol der deutsch-französischen Aussöhnung sondern auch der europäischen Idee gesehen werden.
Das Europäische Parlament ist die Legislative, also das gesetzgebende Organ der Europäischen Union. Die Abgeordneten werden seit 1979 direkt auf fünf Jahre gewählt, ihre Gesamtzahl ist auf 751 begrenzt. Dabei hat keines der 28 Länder weniger als 6, höchstens aber 96 Volksvertreter. Die nächsten Wahlen finden im Mai 2019 statt.
Foto: Willi Hess, Vorsitzender der Senioren CSU (links) zusammen mit MdEP Manfred Weber.
Im Parlament schließen sich die Abgeordneten je nach politischer Ausrichtung zu Fraktionen zusammen. Die größte Fraktion ist derzeit die Europäische Volkspartei (EVP), deren Vorsitzender MdEP Manfred Weber ist. Mit Freude begrüsste er nach einer Plenarsitzung seine Besuchergruppe aus der niederbayerischen Heimat und nahm sich trotz engen Terminkalenders ausreichend Zeit zu einem intensiven Gedankenaustausch.
Auch die zahlreichen Sehenswürdigkeiten von Straßburg kamen nicht zu kurz. Bei einer Stadtführung im historischen Zentrum sowie einer Bootsfahrt auf dem Fluß Ill gab es für jeden interessante Informationen, z.B. über das Gerberviertel "Klein Frankreich", den Münsterplatz, die Gutenberg-Statue oder den Kleberplatz. Die historische Altstadt "Grand Ile" mit ihren zahlreichen mittelalterlichen Plätzen und Fachwerkhäusern steht bereits seit 1988 auf der Liste als Weltkulturerbe der UNESCO. Sie wird überragt vom Straßburger Münster, dem im romanischen und gotischen Stil erbauten Wahrzeichen der Stadt, mit dem 142 Meter hohen Turm schon von weitem zu sehen. Sehr amüsant, dass der Turm um ein Haar der Französischen Revolution zum Opfer gefallen wäre, weil er wegen "klerikaler Arroganz" angeblich das Gleicheitsprinzip (Egalite) verletze. Mit einem schlauen Plan widersetzten sich die Straßburger Bürger diesem Ansinnen. Sie "setzten" dem Turm eine blecherne Jakobinermütze auf, dem äusseren Zeichen der Revolution. So gelang es, ihr Wahrzeichen unbeschadet zu behalten.
Im vergangenen Jahr wurde das Weltkulturerbe auf die "Straßburger Neustadt" erweitert, das auch als "deutsches Viertel" bezeichnet wird, weil es zwischen 1871 und 1918 entstanden ist, als Straßburg Hauptstadt des deutschen Reichslandes Elsass-Lothringen war. Das "Palais du Rhin", als Kaiserpalast für Wilhelm II. erbaut und der Kaiserplatz erinnern daran.
Eine Weinprobe bei einem elsässischen Winzer rundete das Programm ab und die Teilnehmer konnten mit vielen neuen Eindrücken die Heimfahrt antreten.