Landshut (12.11.2018) Bis zur nächsten OB-Wahl und zur gleichzeitigen Wahl der 44 Stadträte sind es zwar noch 16 Monate, doch die Frage, welche OB-Kandidaten die Partein und politischen Gruppierungen ins Rennen gegen Titelverteidiger Alexander Putz schicken werden, bewegt längst die Gemüter. Für das Wochenblatt hat Chefredakteur Alexander Schmid über dieses brisante Thema mit Alt-OB Hans Rampf an dessen 70. Geburtstag (19.10.) gesprochen und darüber am 7.11. im Wochenblatt berichtet. Hans Rampf, der 2004 erstmals für die Liste "Bürger für Landshut" als CSU-Parteimitglied OB-Kandidat wurde und auf Anhieb 51 Prozent der Stimmen gegen drei Mitbewerber (Dr. Thomas Keyßner, Ludwig Zellner, Gerd Steinberger) erzielte, ist die Frage der OB-Kandidaten klar:
"Für die SPD wird wieder Patricia Steinberger antreten, für die Grünen Stefan Gruber, Alexander Putz natürlich und für die CSU wird Thomas Haslinger seinen Hut in den Ring werfen." Und Rampf weiter: "Ob die Freien Wähler und die Landshuter Mitte eigene OB-Kandidaten aufstellen werden kann ich nicht sagen."
Nun ja, Alexander Putz wurde bei seiner Wahl im Oktober 2016 vor allem auch von bekannten Vertretern der Landshuter Mitte offen (auch mit großen Anzeigen) unterstützt, nachdem die OB-Kandidatin der Landshuter Mitte, Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner, am 1. Juli 2016 verstorben ist. In einem LZ-Interview hat Fraktionschef Hans-Peter Summer angedeutet, dass seine Landshuter Mitte 2020 Alexander Putz als OB-Kandidaten offen unterstützen könnte. Das wäre sicherlich ein geschickter Schachzug auch für die Liste der LM-Stadtratskandidaten. Die Fraktion könnte mit einem Zuwachs (derzeit 5 Mitglieder) rechnen.
Dr. Thomas Haslinger könnte als OB-Kandidat in erster Linie mit dem Stimmen seiner CSU und der Jungen Liste (für die er in den Stadtrat gewählt wurde) kalkulieren. Die fünf Stadträte der Freien Wähler stimmen im Stadtrat fast immer mit den 13 CSU-Stadträten und den 3 Stadträten der Fraktion JL/BfL. Ein eigener OB-Kandidat bzw. eine -Kandidatin der "Freien", die bei der Landtagswahl am 14. Oktober im Stadtgebiet über 16 Prozent der Wählerstimmen erzielten, könnte die OB-Wahl 2020 sogar außerordentlich spannend machen. Alexander Putz könnte dann gegen vier Mitbewerber wohl kaum auf Anhieb die 50 Prozent-Hürde schaffen. Es gäbe dann sicher wieder eine Stichwahl wie schon 2016. Da bei der Landtagswahl auch die Grünen in Landshut mit über 17 Prozent besonders gut abgeschnitten haben, kann sich auch Stefan Gruber Chancen für den Einzug in die Stichwahl ausrechnen. Er ist ja in Stadtratssitzungen mit der profilierteste Gegenspieler von OB Putz.
Freilich ist nicht ausgeschlossen, dass auch die AfD, die Linke sowie die neue mut-Partei und - ja auch die ÖDP - jeweils eigene OB-Kandidaten ins Rennen schicken. Das eröffnet die Chance, z.B. bei Podiumsdiskussionen die gleiche Redezeit zu bekommen wie die anderen OB-Kandidaten und auch Anspruch auf entsprechende städtische Plakatflächen zu haben. Und OB-Kandidaten führen fast immer die Listen der Stadtratskandidaten an. Das erhöht die Aussicht auf einen der 44 Sitze im neuen Stadtrat. /hs .