Foto (W.Götz): Engagement für Kinder die ohne Frühstück von zu Hause in die Nikolaschule geschickt werden.
Landshut – gw (13.11.2018) Zu den Haushaltsberatungen stellte die SPD-Fraktion den Antrag, die Kosten für eine Frühstücksausgabekraft an der Grundschule St. Nikola für täglich eine Stunde aus städtischen Mitteln zu finanzieren. Obwohl der Antrag durchaus sehr kritisch diskutiert wurde, fand er bei den Stadträten Wohlgefallen.
Fraktionsvorsitzende Anja König (SPD) war für den Antrag. Denn bei St. Nikola handelt es sich um eine besondere Schule, um eine mit 100 Prozent Migrationsanteil. Und in Haushalten, in denen beide Eltern berufstätig sind, bleiben die Kinder in Sachen Frühstück oft sich selbst überlassen.
Dies sei eine ungleiche Behandlung gegenüber anderen Schulen, kritisierte Dr. Thomas Haslinger. Kämmerer Rupert Aigner meinte für die Verwaltung, „aus welchem Grund können Sie dann bei anderen Schulen 'Nein' sagen?“ und sprach sich dafür aus, dies jeder Schule selbst zu überlassen.
Dass eine Aufwandsentschädigung für das Ehrenamt unterstützenswert sei, hielt Sigi Hagl (Grüne) für richtig, zudem es sich hier auch um eine Aufwertung der Nikolaschule handelt. Dem widersprach Haslinger: Ich habe ein grundsätzliches Problem, solche Sachen auf die Allgemeinheit zu schieben. Man muss erwarten, dass die Eltern ihren Kindern ein Frühstück mitgeben.
Wir müssen die gesellschaftlichen Realitäten erkennen und eingreifen“, unterstütze Sigi Hagl gemeinsam mit Christine Ackermann – die Eltern überlassen die Kinder sich selbst - den Antrag der SPD, worauf Gabi Sultanow (CSU) vorschlug, die Kosten auf „Kinderarmut“ im Haushalt umzubuchen, „denn wir können das nicht so einfach abschmettern“. Kämmerer Rupert Aigner nahm den Vorschlag auf: Wenn uns die Schulleitung sagt, was das kostet, „könnten wir das aus der Waisen- und Jugendstiftung finanzieren“.
Die Idee von Dr. Thomas Haslinger zu prüfen, welche Kinder darauf Anspruch haben und welche nicht, nannte Sigi Hagl „den falschen Ansatz“. Denn es muss bedarfsorientiert gehandelt werden und das trifft auf St. Nikola wohl mehr zu, als auf die Schule am Hofberg.
Pro Woche geht es hier um rund 65 Euro rechnete Anja König vor und die Schulfamilie solle den Bedarf klären. So wiederholte Rupert Aigner nochmals seinen Vorschlag, wenn notwendig die Kosten aus der Waisen- und Jugendstiftung zu tragen.