Foto (W. Götz): Eine Marke für die Stadt Landshut zu finden, wurde mit den Argumenten der CSU vertagt.
Landshut – gw (26.11.2018) Schon lange bittet Verkehrsdirektor Kurt Weinzierl um einen höheren Etat, um die Vorzüge der Einkaufs- und Erlebnisstadt Landshut nach außen besser zu bewerben und um in der Stadt Akzente für eine höhere Aufenthaltsqualität zu setzen. Zusätzliche Finanzmittel wurden im Finanz- und Wirtschaftsausschuss bereits genehmigt, allerdings mit einem Hintertürchen. Nämlich einen externen Markenberater in die Stadt zu holen. Daher wurde das Thema per CSU-Nachprüfungsantrag in Plenum nochmals neu aufgerollt.
„Wer nicht wirbt, stirbt“, sagt eine alte Weisheit und daher obliegt es Verkehrsdirektor Kurt Weinzierl, die Stadt Landshut bekannt zu machen. Ansprechen muss er dabei Besucher jeder Couleur: Kulturinteressierte oder Besucher von Haferl- oder Christkindlmarkt, solche, die auf den Spuren Fritz Koenigs wandern oder die Stadt zum Einkaufen besuchen, Tagestouristen und solche, die mehrere Tage an der Isar verbringen wollen.
Ideen dazu gibt es viele, aber Werbung kostet auch Geld. Und daher soll Weinzierls Verkehrsverein mit 300.000 Euro zusätzlich budgetiert werden, auch, um verschiedene Orte der Stadt hübscher und attraktiver zu gestalten. Sehenswürdigkeiten zu beleuchten oder Touristen bequem von der Stadt zur Burg per Bus zu chauffieren.
Stefan Gruber (Grüne) bestätigte im Plenum: „Kurt Weinzierl hat dazu viele Maßnahmen vorgestellt, aber wir haben kein Gesamtkonzept.“ Denn „wir hangeln uns von Jahr zu Jahr, haben aber kein Gesamtkonzept“. Dazu braucht es Profis, so Gruber, die für Landshut eine Marke entwickeln. „Brauchen wir wirklich einen externen Berater?“, hinterfragte Rudolf Schnur (CSU) und warb, Weinzierl erst mal mit Geld auszustatten, um zu beweisen, dass mehr geht.
Oberbürgermeister Alexander Putz brachte ein zwei Jahre altes Angebot ins Spiel, in dem eine Firma anbot, für gut 5.000 Euro mit Moderation, Bilanzworkshop, Analysen und vielem anderen mehr für die Stadt tätig zu werden. „Das sind Sachen, die Weinzierl mit seinem Team gar nicht machen kann.“
„Eine konzeptionelle Gesamtstrategie ist sehr teuer“, gab Ludwig Zellner (CSU) zu bedenken. „Wir wollen, dass Weinzierl viel von seinen Ideen umsetzen kann“, doch wenn wir das Geld für eine Markenfindung ausgeben, hat das Verkehrsbüro vorerst nichts davon, so Zellner weiter.
„Was eint uns? Dass wir unzufrieden sind“, meldete sich Prof. Dr. Thomas Küffner (LM) zu Wort. Uns geht es darum, dass wir zunächst eine Marke brauchen und dazu gibt es viele gute externe Berater. Allerdings kommen wir mit dem 5.000 Euro-Angebot keinen Schritt weiter. „Lasst uns einen großen Schritt machen“, schlug Küffner vor und meinte damit eine Ausschreibung für einen Moderator, der den Weg für eine Markenentwicklung, für City- und Stadtmarketing bereitet.
„Von der Logik her gut“, pflichtete Dr. Dagmar Kaind (CSU) ihrem Stadtratskollegen Küffner zu. „Aber Küffners Idee kostet sehr viel Geld, da brauchen wir a g'scheide Summe und die haben wir nicht.“
„Ja, es geht um viel Geld“, pflichtete Stefan Gruber bei, „aber wenn ich einen großen Wurf machen will, dann muss das in Angriff genommen werden.“ An OB Putz gerichtet ergänzte Gruber: „Wir waren uns schon im Wahlkampf einig, dass wir das Marketing weiter entwickeln müssen. Es ist die Aufgabe des Stadtrats, eine langfristige Aufgabe anzugehen.“
„Was ist entscheidend?“ fragte Rudolf Schnur. Gruber und Küffner sprechen vom großen Wurf und dazu reichen die 5.000 Euro des Angebots nicht aus. Es geht um viel mehr, rechnete Schnur vor und prognostizierte eine fünf- bis sechsstellige Summe und „darüber sollten wir nicht ad hoc abstimmen und zuvor auch prüfen, ob es uns das wert ist.“
Diesem Vorschlag folge auch das Plenum und vertagte die Entscheidung über eine Markenentwicklung für die Stadt Landshut. In einem weiteren Beschluss bestätigten sie, das Verkehrsbüro mit höheren Finanzmitteln auszustatten.