Foto (W. Götz): Täglich übernachten Wohnmobilisten auf der Grieserwiese. Doch es fehlt an Strom und Wasser.
Landshut – gw (03.12.2018) Ferien mit dem Wohnmobil. Diese Art des Reisens wird seit Jahren immer beliebter. Viele Städte haben darauf schon reagiert und bieten für Wohnmobilisten spezielle Standplätze mit der notwendigen Infrastruktur für die Ver- und Entsorgung mit Strom, Wasser und Abwasser. Die Grieserwiese hat sich bei Wohnmobiltouristen als Stellplatz mit Burg- und Turmblick bereits bestens etabliert. Über die notwendige Infrastruktur wird im Rathaus schon seit Jahren diskutiert. Das bisherige Ergebnis: „Nichts“.
Auch im vergangenen Bausenat wurde das Thema wieder vertagt. Erstmals stand der Tagesordnungspunkt „Grieserwiese: Stellplatz für Wohnmobile“ im August 2015 zur Debatte. Damals entschied sich der Feriensenat dagegen,, entlang der Prysingerallee zehn Wohnmobilstellplätze mit Stromsäule und Entsorgungsrinne einzurichten.
In anderen Städten hat man die Interessen der Mohnmobiltouristen schon seit langem erkannt. In Passau an der Ilz, im oberpfälzischen Schwandorf an der Naab oder im beschaulichen ostfriesischen Weener (16.000 Einwohner). Dort gibt es am Alten Hafen an der Ems 50 solcher Stellplätze, die bestens frequentiert werden. In der Beschreibung heißt es: Befestigter und asphaltierter Platz. Zentrum zu Fuß erreichbar. Am Platz: Frischwasser, Strom, Entsorgung Chemie-WC, WC, Hunde erlaubt. In der Nähe: Hafen/Marina. Preis pro Nacht: 7,50 Euro. Entsorgung Grauwasser im Übernachtungspreis enthalten. Strom: 2,50 Euro/Tag, Wasser: 1 Euro/100 Ltr., WC: 1 Euro. Ganzjährig nutzbar.
Auch in Landshut parken täglich Wohnmobile auf der Grieserwiese. Manche für eine Nacht, andere für ein Wochenende. In speziellen Apps ist der Platz aufgelistet und verboten ist das campen im eigenen Reisemobil auch nicht.
Doch in Landshut bleibt der Wohnmobilist auf sich alleine gestellt. Es gibt keine Stromanschlüsse und auch keine Wasserversorgung, bzw. Entsorgungsmöglichkeit für Abwasser. Dies alles einzurichten würde rund 40.000 Euro kosten. Wer den Service nutzt, der bezahlt dann einen Obolus an die Stadt. So wird es auch an anderen Plätzen gehandhabt.
Auch Baudirektor Johannes Doll räumte im Bausenat ein, dass die Wohnmobilzajlen in den vergangenen Jahren wachsen. Aber den Platz auf der Grieserwiese hält er seitens der Verwaltung nur für „bedingt“ geeignet. Zwei mal im Jahr findet dort die Dult statt, alle vier Jahre wird das Areal für die Landshuter Hochzeit benötigt. Daher wäre es laut Doll besser, einen anderen Standort zu suchen und dort die notwendige Infrastruktur mit einem überschaubaren Aufwand einzurichten.
Oberbürgermeister Alexander Putz unterstützt ihn dabei: „Ich bin dafür, dass wir uns konkrete Alternativen überlegen.“ Mögliche Alternativen wären, südlich der B 15, beim TV 64 oder am Kolpingsparkplatz, so Doll.
Wie es weitergeht, das wurde nicht konkret entschieden. Nur soviel: Der Tagesornungspunkt soll im Plenum mit allen Stadträten diskutiert werden.