Auch deutlichere Worte gehören zur Politik. Hier macht die BayernPartei keine Ausnahme. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (18.01.2019) Gestern lud die BayernPartei zur Jahreshauptversammlung ins Zollhaus. Dabei geizte der wiedergewählte Vorsitzende, Stadtrat Robert Neuhauser, nicht mit Kritik, was die derzeitige Arbeit des Stadtrats anbelangt. Auch die bis jetzt gesetzten Herausforderer zur OB-Wahl im Jahr 2020 bekamen ihr Fett ab. Ebenso unüberhörbar, was Robert Neuhauser über Oberbürgermeister Alexander Putz denkt.
Landshuts Vorsitzender der BayernPartei, Stadtrat Robert Neuhauser, begrüßte alle, die sich mit dem Dialekt, dem Brauchtum und der bayerischen Identität verbunden fühlen. Gut 20 BayernParteiler waren gekommen, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und um eine neue Vorstandshaft zu wählen. Mit dabei auch Bezirks- und Gemeinderat Anton Maller.
Erst 2012 wurde der Stadtverband Landshut gegründet und zahlt 45 Mitglieder. Zur vergangenen Landtagswahl kritisierte Neuhauser, dass immer wieder viele Plakate abgerissen wurden. Er war bei zwei Podiumsdiskussionen mit dabei und organisierte vier Infostände in der Altstadt. Schade nur, dass hier viel zu viele Parteien auf engen Raum zusammen stehen.
Leider hat sich die BayernPartei im Gesamtergebnis leicht verschlechtert, holte aber in Niederbayern mit 3,0 Prozent die meisten Stimmen in ganz Bayern, in Landshut waren es 2,5 Prozent.
Stehen in der OB-Frage auf der Seite von Alexander Putz: Robert Neuhauser und die Mitglieder der BayernPartei.
Die derzeitige Arbeit des Stadtrats nannte Robert Neuhauser ein „Kaspertheater hoch 10“. Damit meinte er, dass es im Moment nicht um Sacharbeit, sondern um Wahlkampf geht. Seiner Meinung nach haben viele „Sorgen und Kummer, weil die Stadtrats- und OB-Wahl wieder zusammengelegt ist“.
Deutliche Worte gab es über die Herausforderer von Oberbürgermeister Alexander Putz: „Da ist keiner dabei, der den Arsch, das Wissen und das Können hat, diese Arbeit zu machen. Daher machen sie den OB und die Verwaltung schlecht.“ Und dieses „schlecht machen“ hat für Robert Neuhauser nichts mehr mit Stadtratsarbeit zu tun.
Über den amtierenden Oberbürgermeister Alexander Putz sagte Neuhauser: „“Ich stehe dahinter, dass er es perfekt macht. Das ist ein Knochenjob!“ und konkretisierte: „Die Sitzungen mit den 44 Psychopathen zu leiten, ist eine Höchstleistung.“
Auf die Frage aus dem Auditorium, „Wollen wir OB Putz bei seiner Wiederwahl unterstützen? "Ja, weil der souverän, offen, ehrlich und bürgernah ist“, antwortete Neuhauser: „Das werden wir noch entscheiden, von mir aus gerne.“
Eine offizielle Entscheidung über die Unterstützung von OB Alexander Putz könnte nach den Sommerferien fallen, wenn die BayernPartei ihre Stadtratsliste aufstellt. Aber eine eigene OB-Kandidatur aus den Reihen der BayernPartei kommt nicht in Frage. Das wäre zwar eine Werbung für die Partei, aber der Aufwand und die Arbeit dazu sind unvorstellbar und es macht keinen Sinn, sich dann beim Wahlergebnis zu blamieren.
Die neu gewählte Vorstandschaft zusammen mit Bezirksrat Anton Maller (links) und Vorsitzendem Robert Neuhauser (3. von links).
Bei den Neuwahlen wurden folgende Ämter für die nächsten zwei Jahre einstimmig besetzt:
- Vorsitzender: Robert Neuhauser
- stellvertretender Vorsitzender: Alfred Schnellinger
- Schriftführer: Nicole Berger
- Schatzmeister: Klaus Ebert
- Kassenprüfer: Rudolf Cranz
- Beisitzer: Stefan Kaunzinger, Rudolf Cranz und Thomas Kiermeier
Bei seinen Dankesworten unterstrich Robert Neuhauser, dass er 100prozentig hinter der BayernPartei steht: „Landshut braucht die BayernPartei – konservativ, bürgernah und mit gesundem Menschenverstand.“
Bezirksrat Anton Maller blickte in seinem Grußwort auf die Landtagswahl zurück. Hier hatte die BayernPartei von allen kleinen Parteien am wenigsten verloren. In den Medien, so Maller, ging es nicht mehr um Sachfragen, sondern darum, wer mit wem regieren kann, was den Freien Wählern Zulauf brachte. „Wie machen wir weiter?“, fragte Maller: „Dass Bayern selbständig wird, ist ein Ziel der Bayernpartei“.