Landkreis Landshut - hs (15.20.2019) Während für die OB-Wahl in Landshut bereits drei Herausforderer von Alexander Putz (FDP) für die Wahl des Oberbürgermeisters Anfang März 2020 bekannt sind und zwei weitere (für die Landshuter Mitte und die Freien Wähler) angekündigt sind, herrscht im Landkreis noch das große Rätselraten, wer gegen "Titelverteidiger" Peter Dreier (52), der 2014 erstmals zum Landrat gewählt wurde, in den Ring steigen wird.
Die CSU kann wohl schwerlich auf einen eigenen Landratskandidaten verzichten. Das verlangt das Selbstverständnis der mit Abstand größten Partei gerade auch im Landkreis. Viele setzen auf Florian Hölzl (33), der zwei Jahre lang als Nachrücker zuletzt im Landtag Sitz und Stimme hatte. Er ist Ortsvorsitzender in Pfeffenhausen, von Beruf Jurist, stellvertetender Fraktionsvorsitzender im Kreistag und auch stellvertretender CSU-Kreisvorsitzender, 19 Jahre jünger als Peter Dreier.
Bei der SPD muss wohl MdL Ruth Müller (51) antreten. Sie ist ebenfalls in Pfeffenhausen daheim. Mit einem guten Ergebnis könnte sie nicht zuletzt ihre Position im Landtag weiter festigen. Die Grünen sind noch auf der Suche nach einem möglichst jüngeren Kandidaten bzw. einer Kandidatin. Die FDP könnte den erst 26-jährigen Bezirksrat und Ergoldinger Marktgemeinderat Michael Deller, Neffe von Kreisrat Toni Deller, als Landratskandidat antreten lassen, nicht zuletzt kräftig unterstützt von der FDP-Kreisvorsitzenden MdB Nicole Bauer (31), die sicherlich zum Kreistag - da werden 2020 erstmals 70 statt bisher 60 Kreisräte gewählt - kandidieren wird.
Die ÖDP wird es wohl auch mit einem neuen jüngeren Landratskandidaten 2020 versuchen, Und dann stellt sich die Frage, was die AfD plant bzw sicht zutraut. Der Bundestags- und Landtagskandidat der letzten Wahlen, Günter Straßberger (55), wohnhaft in Altdorf, ist ja auch als OB-Kandidat in Landshut im Gespräch. Er könnte aber auch Landratskandidat werden und die Liste der 70 AfD-Kreistagskandidaten anführen. Die AfD ist ja bisher noch nicht im Kreistag vertreten und auch noch nicht in den Gemeinderäten. Sie benötigt nicht zuletzt auch viele Kandidaten für die Bürgermeisterwahlen in den 35 Landkreisgemeinden.
"Titelverteidiger" Peter Dreier (Freie Wähler) will die Landratswahl 2020 natürlich wieder im ersten Wahlgang - dazu sind mehr als 50 % der Wählerstimmen erforderlich - gewinnen. Doch das ist gegen vier oder fünf Kandidaten nicht einfach, denn die CSU setzt auf die neue Geschlossenheit der Partei und die Grünen sonnen sich seit der Landtagswahl in besten Umfragewerten. Ein Landratskandidat der AfD könnte letztendlich den Ausschlag geben.
Da ja gleichzeitig auch die Wahl der 44 Stadträte in Landshut stattfindet und zugleich erstmals wieder gleichzeitig die OB-Wahl, so ist für die Kommunalwahlen Anfang März 2020 in Stadt und Landkreis sowie in den 35 Kreisgemeinden mit einem Super-Wahlkampf zu rechnen, der wohl schon bald nach der Europawahl (26. Mai) anlaufen wird. Die CSU will mit Dr. Thomas Haslinger (32) den Chefsessel im Landshuter Rathaus für die CSU zurückgewinnen und die CSU sinnt auch im Landkreis auf Revanche, denn vor Peter Dreier war das Amt des Landrats seit der Gebietsreform 1972 immer von der CSU besetzt.
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