Seit dem gewonnenen Volksbegehren sieht sich die ÖDP nicht mehr als Mauerblümchen der Politik, sondern als treibende Kraft. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (08.03.2019) „Behüte deine Fluren“ lautet eine Textpassage der Bayernhymne. Genau dieses Ziel verfolgt die ÖDP. So präsentierte sich die Partei beim Politischen Aschermittwoch in der ETSV 09 Gaststätte nach dem gewonnenen Volksbegehren mit gestärktem Rücken selbstbewusst und zielorientiert. Knapp 200 Besucher erlebten eine strahlende Agnes Becker, die Initiatorin des Volksbegehrens.
Die Organisatoren der Politikveranstaltung, die Landshuter Stadträtinnen Elke März-Granda und Christine Ackermann hatten die Werbetrommel kräftig gerührt und waren überglücklich, ein volles Haus präsentieren zu können.
Der Dank von Agnes Becker galt allen für ihr zähes und unermüdliches Arbeiten, mit dem das Volksbegehren der ÖDP zum erfolgreichsten aller Zeiten in Bayern wurde. Nun spürt sie ein überwältigendes Interesse. Aus der ganzen Welt wird beim Thema Artenschutz nach Bayern geblickt. „Das berührt die Menschen“, so Agnes Becker. „Wir haben andere inspiriert und die CSU ins Laufen gebracht. Das war ein großer Wurf!“
Starker Auftritt der ÖDP am Aschermittwoch in der vollen ETSV 09 Gaststätte.
„Die Staatsregierung kann die 1,7 Millionen Unterstützer nicht mehr wegdiskutieren. Ich bin bereit mitzuarbeiten, aber unsere Messlatte ist hoch. Sie ist der Gesetzestext des Volksbegehrens.“
Seit 40 Jahren leistet die ÖDP demokratische Arbeit an der Basis. „Nun spüren wir Rückenwind beim Zuwachs an Mitgliedern“, freut sich Becker mit Blick auf die 4.400 ÖDP-Mitglieder. „So kann ÖDP mehr und mehr die aktive Politik mitgestalten.“
Agnes Becker zeigte sich überzeugt, dass das Volksbegehren für die ländliche Landwirtschaft Zukunft bedeutet. „Wir müssen der Politik vorgeben, wie sie das viele Steuergeld in die richtige Richtung verteilt und die Landwirtschaft der Zukunft unterstützt.“
„Für die CSU ist nur das Geld wichtig“, monierte Prof. Dr. Klaus Buchner, ÖDP-Mitglied im Europa-Parlament. „Unsere Waffenexporte sind der beste Beweis dafür.“
Scharf ging Buchner mit der großindustriellen Landwirtschaft und Viehzucht ins Gericht. „Wir importieren Futter aus Brasilien und dafür wird der Regenwald zum Sojaanbau abholzt.“ In Indonesien ähnelt sich das Bild für die Ernte von Palmöl. „Hier machen wir massive Probleme für den Klimaschutz und so sorgen wir für künftige Flüchtlingsströme.“
Auch die Folgen für Bayern erklärte Prof. Dr. Klaus Buchner: „Unser Fleisch wird exportiert und zurück bleiben das Geld, die antibiotikaresistenten Keime und die Scheiße.“ Er sieht die Gefahr lauern, dass künftig mehr Menschen an resistenten Keimen versterben, als an Krebs.
Warnt eindringlich vor Überwachung und gesundheitliches Risiko durch G5-Techniken und ausufernde Landwirtschaft: MdEP Prof. Dr. Klaus Buchner.
Eindringlich warnte der Professor vor den Gefahren der totalen Vernetzung und des künftigen G5-Standards. Mit der Vernetzung von Smartphone und dem Kühlschrank lassen sich Essgewohnheiten beobachten und die passende Werbung auf dem Bildschirm einblenden. Spracherkennung führt zu Abhörmechanismen und letztendlich zur totalen Form der Überwachung.
Aber beim autonomen Fahren sieht Prof. Dr. Klaus Buchner einen Vorteil für die Mitglieder der CSU: „Die können dann entspannt ihren Bayernkurier lesen.“
„Durch die Überwachung wollen sie wissen, was wir morgen tun“, prophezeite Buchner und „sie wollen dadurch die Menschen beeinflussen und wir werden keine freien Menschen mehr sein.“ So können die Mächtigen und Einflussreichen auch Wahlen steuern.
„Das alles geht mit Funk und Funk ist gefährlich.“ Dass Funkstrahlen Krebs und Missgeburten und Unfruchtbarkeit verursachen, wurde laut Buchner bei Tieren bereits nachgewiesen. „Wir gehen kopflos und auf Profit orientiert in eine Zukunft, die uns krank macht. Wenden wir uns gegen G5! Die Grünen tun es nicht.“
Mit Blick auf „nach der Europawahl“ sprach Prof. Dr. Klaus Buchner den Wunsch aus, „unsere Bienenkönigin zur Landwirtschaftsministerin zu küren.“
Gab reale Anekdoten aus dem Bezirkstag zum Besten: Bezirksrat Urban Mangold
Aus dem realen Dasein als Bezirksrat berichtete der Passauer Urban Mangold. Beispielsweise über die Verabschiedung des Bezirkshaushalt. Der Bezirkstagspräsident hält seine Rede, die Parteien erklären auf eine Debatte zu verzichten. Dann steht der Vizepräsident auf und erklärt, wir sind fast alle damit einverstanden.
Dabei könnten die Bezirke mehr, so Urban. Nämlich die Regionalplanungen aus der Dunkelkammer der Demokratie herausholen.
Er empfahl seinen Kollegen im Bezirksrat nicht nur mit dem Trachtenjanker durch die Gegend zu laufen, sondern den Flächenfraß zu stoppen und die Kulturlandschaft aufzugeben. „Die, die sich über Windkraftanlagen aufregen, verschandeln unsere Natur durch Zersiedelung und Gewerbegebiete.“