Landshut - pm (16.04.2019) Die ÖDP-Stadträtinnen Elke März-Granda und Christine Ackermann richten an die Stadt bzw. den Stadtrat den Antrag, dass die Stadt Landshut künftig bei der Beschaffung von Papier gänzlich auf Recyclingprodukte mit dem Gütesiegel „Blauer Engel“ umstellt. Dies bezieht sich auch auf
Schulen und städtische Publikationen.
2. Der Stadtrat strebt eine jährliche Steigerung der Recyclingquote und damit eine bessere Platzierung bei der Teilnahme am bundesweiten kommunalen Wettbewerb „Papieratlas“ an. Dabei sollen künftig auch Angaben zum Papierverbrauch bei Schulen und Hausdruckereien gemacht werden.
3. Die Stadt wirbt bei der Hochschule Landshut am Papieratlas-Hochschulwettbewerb teilzunehmen.
4. Seitens der Verwaltung sollte versucht werden auch die Stadtwerke, das Klinikum, die Heiliggeistspitalstiftung und sonstige städtische Einrichtungen für den Einsatz von Recyclingpapier zu gewinnen.
5. Die Stadt wirbt in geeigneter Weise in der Öffentlichkeit für den Einsatz von Recyclingpapier z.B. als Kampagne „Schulstart mit dem Blauen Engel“.
Begründung:
Im sogenannten Papieratlas, der in Kooperation u.a. mit dem Bundesumweltministerium und dem Deutschen Städtetag jährlich erstellt wird, wird der Papiereinsatz in verschiedenen Stadtverwaltungen verglichen. Während z.B. in Bamberg, Schweinfurt, Rosenheim, Erlangen und in München nahezu 100 Prozent Recyclingpapier verwendet wird, lag der Anteil in Landshut in den vergangenen Jahren im Durchschnitt bei circa 61 Prozent.
Obwohl bereits im Jahr 1984 und wiederholt 2017 verwaltungsintern auf die Verwendung von Recyclingpapier hingewiesen wurde, stagniert die Recyclingquote bei der Papierbeschaffung der Stadt Landshut innerhalb der Verwaltung seit Jahren. Zum Papierverbrauch der Schulen und Hausdruckereien wurden leider im Papieratlas von der Stadt Landshut keine Angaben gemacht.
Bei einem Jahresverbrauch von über 3,4 Millionen Blatt Papier allein innerhalb der Stadtverwaltung ergibt sich hier ein riesiges ökologisches Einsparpotential. Noch größer wäre vermutlich das Potential, wenn die Druckerzeugnisse wie Broschüren und der Papierkonsum der Schulen eingerechnet worden wären.
Den Unterzeichnern ist es ein großes Anliegen politisch ein deutliches Signal für die Bedeutung des Einsatzes von Recyclingpapier in der städtischen Verwaltung zu setzen und die bisherigen Bemühungen städtischer Mitarbeiter in diesem Bereich zu stärken. Die Stadt muss der Umsetzung von den gesteckten Umwelt- und Klimaschutzzielen und seiner Mitgliedschaft zum Klimabündnis gerecht werden. Des Weiteren wird auf die positiven Ökobilanzen von Recyclingpapier verwiesen.
Je mehr die Stadt Landshut als öffentliche Hand ihrer ökologischen Vorbildfunktion zum Klima- und Ressourcenschutz gerecht wird, umso mehr positive Nachahmungseffekte in der Landshuter Gesellschaft und Wirtschaft sind zu erwarten.
Hätte man die in der Verwaltung in den letzten Jahren anstelle der circa 10 Millionen verbrauchten DINA-4 Frischfaserpapierblätter als Recyclingpapier beschafft, hätte man folgende Ersparnis erreicht:
Weniger Wasserverbrauch: 1.581.703,9 Liter
Weniger CO2 – Verbrauch: 8,681 Tonnen
Weniger Gesamt-Energie-Verbrauch: 325.736 kWh
Weniger Holzeinschlag: 93,6 Tonnen
Bei einem 100%igen Einsatz von Recyclingpapier hätte man innerhalb der Verwaltung seit 2011 im Vergleich zu Frischfaserpapier 1.581.703,9 Liter Wasser und 325.736 kWh Energie eingespart. Die eingesparte Menge Wasser deckt den täglichen Trinkwasserbedarf von 13.072 Einwohnern. Die Energieeinsparung entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von 93 Drei-Personen-Haushalten.
gez. Elke März-Granda, Stadträtin (ÖDP)
gez. Christine Ackerm, Stadträtin (ÖDP)