Adlkofen - pm (02.06.2019) In Adlkofen ist ein neues Baugebiet am Roßberg geplant. Seit Anbeginn gibt es Widerstände gegen dieses Vorhaben, vor allem aus naturschutzfachlichen Gründen. Rosi Steinberger, Abgeordnete der Grünen, hat sich ein Bild von der Situation vor Ort gemacht. Die fachliche Begleitung kam von Robert Beringer, ein ausgewiesener Artenkenner und Adlkofener Bürger.
„Das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ hat vielen die Augen geöffnet, wie gefährdet die Artenvielfalt in Bayern ist“, stellte Rosi Steinberger fest. Es gehe nun nicht nur darum, Lebensräume wiederherzustellen, sondern das zu schützen, war wir noch haben. „Man kann aber nur das schützen, was man auch kennt.“ Wenn diese wertvollen Gebiete in der Nähe von Siedlungen liegen, sind sie auch hervorragend dazu geeignet, die Vielfalt und Schönheit der Natur allen Menschen nahe zu bringen und sie für die künftigen Generationen zu erhalten. In Adlkofen gibt es ein derartiges Areal.
Das Gebiet am Roßberg bietet vielen bedrohten Arten Heimstatt. Nach kurzer Zeit konnte Beringer so seltene Schmetterlinge wie Feuerfalter oder Schwalbenschwanz am Roßberghang zeigen. Das spezielle Pflanzenvorkommen macht das Areal zu einem wahren Schmetterlingsparadies, das zeigt sich nicht nur an der Vielfalt der Arten, sondern ebenso an deren Anzahl. Weitere Raritäten wie die Pechnelke mit ihrer pinkfarbenen Pracht waren anzutreffen und Eidechsen verschwanden blitzschnell in ihrem Versteck. Es handelt sich bei den Hangarealen um eine seltene Lebensoase inmitten einer intensiv genutzten Landschaft.
Eine angrenzende Heidekrautinsel ist wohl noch von der letzten Eiszeit übriggeblieben. Und die hervortretenden Hangquellen bergen eine eigene Artenvielfalt. Dass dieser Roßberg etwas ganz Besonderes ist, konnte Robert Beringer der Abgeordneten sehr schnell deutlich machen.
„Ich bin beeindruckt von der Vielfalt auf diesem Sonnenhang“, so Steinberger.
Auch wenn nur ein Teil des Hangs bebaut werden soll, kann dieses Bauvorhaben doch einen sehr großen Schaden anrichten und den Lebensraum von Tieren und Pflanzen vernichten. Dagegen stünden ein paar Bauparzellen, die nicht einmal einen Anschluss an den Ort haben würden.
„Es ist schon komisch, dass wir Naturschönheiten immer nur im Urlaub genießen und uns ärgern, wenn an anderen Orten der Welt Naturkleinode zerstört werden“, stellt Steinberger fest. Was wir daheim vorfinden, schätzen wir oft zu wenig.