Vilsbiburg - pm (17.06.2019) Das Personal ist engagiert, die geleistete Arbeit fachlich exzellent, die Gebäude werden modernisiert. Eigentlich ist am LAKUMED Krankenhaus Vilsbiburg alles wunderbar. Wäre da nicht eine Sorge, die den Ärztlichen Direktor des Krankenhauses, Prof. Dr. Christian Pehl, umtreibt, wie der Landtagsabgeordnete Helmut Radlmeier (CSU) im Fachgespräch erfuhr. Als Mitglied des Ausschusses für Gesundheit und Pflege sucht Radlmeier laufend das direkte Gespräch mit Experten der Region. Der Abgeordnete führte kürzlich Gespräche in der Schlossklinik Rottenburg und im Klinikum Landshut.
Jetzt erkundigte sich MdL Radlmeier bei Chefarzt Prof. Dr. med. Christian Pehl im Krankenhaus Vilsbiburg nach aktuellen Anregungen. Er dankte im Fachgespräch erst einmal für die Förderung der Generalsanierung des Krankenhauses durch den Freistaat Bayern. Dieser stellte hierfür 18,75 Millionen Euro bereit. Derzeit läuft der erste Bauabschnitt mit der Sanierung des Operationsbereichs und der Intensivstation des Krankenhauses. In weiteren Bauabschnitten wird man die Sanierung der Bettenhäuser und die Erweiterung der Endoskopie in Angriff nehmen. Die Endoskopie hat sich unter Pehls Leitung sehr gut entwickelt. Auch die Chirurgie genießt weit über die Landkreisgrenzen hinaus einen hervorragenden Ruf.
Umsorgte Umgebung wird sehr geschätzt
Einen hervorragenden Ruf genießt außerdem der hebammengeführte Kreißsaal. So können seit kurzem Schwangere ihr Kind in der Geburtshilfe am Krankenhaus Vilsbiburg in einer noch persönlicheren Atmosphäre zur Welt bringen. Das Besondere: Der Kreißsaal wird nun von Hebammen geführt. Das bedeutet, dass eine Hebamme die werdenden Eltern durch die Geburt des Kindes führt, rund um die Uhr sind zudem hochqualifizierte Fachärzte aus dem Bereich Geburtshilfe und Anästhesie verfügbar. „Diese familiäre und umsorgte Umgebung wird von den werdenden Eltern sehr geschätzt“, so Pehl. Deshalb sei es sehr gut, dass die Hochschule Landshut einer der Standorte für die neuen Hebammen-Studiengänge in Bayern wird. Zusammen mit der Hochschule und der LAKUMED Führung hatte sich Radlmeier erfolgreich für Landshut eingesetzt.
Ärztemangel beginnt im Krankenhaus
Auch die Versorgung mit Pflegefachkräften sei in Vilsbiburg aufgrund des benachbarten Kompetenzzentrums für Gesundheitsberufe des Landkreises gut, konnte Pehl berichten. Sorge bereite ihm dagegen etwas die Anzahl der verfügbaren Ärzte: Immer weniger Ärzte würden sich in ländlichen Regionen in den Krankenhäusern ausbilden lassen. Viele bevorzugten die Universitätskliniken in den großen Städten. Die Folgen davon würde man auch in der Region spüren: Je weniger Ärzte zum Beispiel durch eine Tätigkeit im Krankenhaus Vilsbiburg den Landkreis Landshut kennen lernten, umso weniger würden nach der Ausbildung hier bleiben. „Dadurch fehlen später Ärzte, die sich in der Region niederlassen. Ärztemangel beginnt im Krankenhaus“, hielt Pehl fest.
Helmut Radlmeier dankte dem Ärztlichen Direktor für diesen Aspekt. Vor rund zwei Jahren hatten die Gesundheitspolitiker der CSU-Landtagsfraktion ein Paket mit 27 Anträgen in den Landtag eingebracht, um dem Medizinermangel zu begegnen. Das Antragspaket werde nun Schritt für Schritt abgearbeitet. Die Erfahrungen von Pehl machten deutlich, wie wichtig es sei, mehr Mediziner für den ländlichen Raum zu begeistern, so Radlmeier. Pehl und Radlmeier waren sich außerdem einig, dass man Krankenhäuser auf dem Land erhalten und nicht schließen sollte. Nur so funktioniere eine flächendeckende medizinische Versorgung.
Im Bild: Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (rechts) informierte sich beim Ärztlichen Direktor Prof. Dr. med. Christian Pehl über das Krankenhaus Vilsbiburg.