andshut - pm (12.07.2019) Die Grünen im Stadtrat wollen Landshut zur Fahrradstadt machen. Am Montag (15.07.) besteht nach der beispiellosen Blockadehaltung gegenüber jeglicher Förderung des Radverkehrs durch die konservative Mehrheit jüngst im Sonderplenum erneut die große Chance im Verkehrssenat Landshut fahrradfreundlicher zu machen. Es wird ein ganzes Antragspaket der Grünen Stadtratsfraktion als Konsequenz des Fahrradklimatests 2018 des ADFC behandelt.
Insbesondere bei den sicherheitskritischen Kriterien "Fahren im Mischverkehr" und "Konflikte mit Kfz" hat Landshut mit 4,3 bzw. 4,0 deutlich schlechtere Noten erhalten als noch 2016.
Seit langem wird daher die Papierer-und Nikolastraße als Alternativroute zur Luitpoldstraße in allen Radverkehrskonzepten der Stadt favorisiert, um den Radverkehr dort auf der verkehrsärmeren Stadtteil-Radroute zu bündeln. "Das Problem tritt vor allem dann zutage, wenn der auf Radwegen vermeintlich sicher geleitete Radverkehr an Kreuzungen wieder auf den Pkw-Verkehr trifft, wo es dann im toten Winkel vermehrt zu schweren, teilweise tödlichen Rechtsabbiegeunfällen kommt", so Prof. Dr. Frank Palme, Vertreter der Grünen im Verkehrssenat. "Eine Fahrradstraße vermeidet genau diese Konfliktsituationen, die Anbindung an die Innenstadt erfolgt dabei konsequenterweise in beiden Richtungen über die Luitpoldbrücke".
Ein weiteres Zeichen einer fahrradfreundlichen Stadt ist die Öffnung von Einbahnstraßen, worauf auch die Jury der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen (AGFK) Bayern bei der Zertifizierung unserer Stadt gedrängt hat. "Dies ist seinerzeit nur in einem Mindestmaß erreicht worden", so der 2. Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner, "wodurch die mit Note 4,1 erheblich schlechtere Bewertung gegenüber vergleichbaren Städten beim Fahrradklimatest nicht verwundert".
Hier gilt es weitere Straßenzüge zu öffnen, insbesondere auch die damals abgelehnte Herrngasse.
Der Fahrradklimatest hat ferner deutlich gemacht, dass es neben allen nötigen baulichen Maßnahmen auch entscheidend auf die Zufriedenheit der Radfahrenden ankommt, die in Landshut ebenfalls tendenziell gesunken ist. Die OB-Kandidatin Sigi Hagl fordert hierzu eine thematische Bürgerversammlung vor der Behandlung im Stadtrat: "Nur durch eine Verstärkung des Bürgerdialogs kann diesem Trend entgegen gewirkt werden - die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger sind nicht nur in Punkt Fahrradförderung in den Mittelpunkt von Entscheidungen zu stellen".