Landshut. Aus aktuellem Anlaß traf sich der Lenkungskreis des "Runden Tisches gegen Rechts" am Dienstagabend (17.01.) zu einer Aussprache. Ein 25-jähriges Mitglied des "Runden Tisches" wurde vor kurzem (6./7. Jan.) nachts auf frischer Tat ertappt, als er auf der Mühleninsen an die Hauswand des ehemaligen Getreidespeichers (wo heute Kunstausstellungen stattfinden) in Graffiti-Manier linke Parolen sprühte. Wir berichteten.
Bei einer späteren Durchsuchung der Wohnung des Sprayers entdeckte die Polizei zudem Materialien, die für die Herstellung von Brandsätzen geeignet sind. Teilweise war sogar von einem potentiellen Bombenbauer die Rede. - Unmittelbar nach der Aussprache des Lenkungskreises schickte uns Stefan Gruber die nachstehende Erklärung:
Der Runde Tisch gegen Rechts in Stadt und Landkreis Landshut hat in den vergangenen Jahren durch verschiedene Veranstaltungen auf die vorhandene Gefahr des Rechtsextremismus aufmerksam gemacht. Wir dürfen hier auf die Lichterkette im Februar 2011 aufmerksam machen, welche von 1.500 Bürgerinnen und Bürgern positiv angenommen wurde. Die Mitglieder sehen die Arbeit des Runden Tisches unverändert als sehr wichtig an und halten am Bündnis, welches seit sechs Jahren harmonisch besteht, ohne Einschränkungen fest.
Im Selbstverständnis des Runden Tisches ist das Ziel und die Arbeitsform definiert, welche auch unverändert Gültigkeit hat: Der Runde Tisch gegen Rechts in Stadt und Landkreis Landshut ist ein Zusammenschluss von Einzelpersonen. Der Grundgedanke ist: „Bei uns ist kein Platz für Nazis."
Die Aktivitäten des Runden Tisches gegen Rechts richten sich an alle Personen in Stadt und Landkreis Landshut. Die Einigung auf unsere Aktivitäten erfolgt im Konsensprinzip. Das heißt alle müssen damit einverstanden sein.
Wir wollen im gemeinsamen Vorgehen gegen den Rechtsextremismus, Faschismus und Rassismus das Trennende beiseite schieben.
Der Runde Tisch bestimmt seine Aktionsformen selbst und organisiert und ruft zu gewaltfreien Aktivitäten gegen Rechtsextremismus auf. Jeder Versuch, uns gegenseitig zu überfordern oder auszugrenzen, wäre für die notwendige Zusammenarbeit eine Belastung.
Wir setzen uns gemeinsam ein für eine humane Entwicklung und eine Gesellschaft der Toleranz, in der man ohne Angst verschieden sein kann. Der Runde Tisch gegen Rechts tritt für demokratische Grundwerte ein, die für eine Gesellschaft unverzichtbar sind.
Besprochen und beschlossen in der Sitzung des Lenkungskreises am 17. Januar 2012 für den Runden Tisch gegen Rechts.
gez.
Stefan K. Gruber