Landshut - hs (24.11.2019) Die Wahl des Oberbürgermeisters und der 44 Stadträte rückt immer näher. Nach vielen Jahrzehnten findet die OB- und die Stadtratswahl wieder an einem Wahlsonntag, also am 15. März 2020 statt. Alexander Putz hat dies in seinem OB-Wahlkampf 2016 so versprochen. Unter seinen Vorgängern, OB Hans Rampf (2005 - 2016) und OB Josef Deimer (1970 - 2004) gab es getrennte Wahlen.
Die Mitbewerber von Putz 2016, Helmut Radlmeier (CSU), Josef Gruber (Die Grünen) und Patricia Steinberger (SPD) wollten eine Zusammenlegung von OB-Und Stadtratswahl erst in der 2. Amtsperiode, also 2026.
Die OB-Wahl ist natürgemäß stärker in der öffentlichen Diskussion. Da werden sicher schon viele Wetten über den Ausgang abgeschlossen. Dass einer der mindestens sieben Bewerber/innen gleich am 15. März die absolute Mehrheit der Stimmen (über 50 %) erreicht, ist wohl höchst unwahrscheinlich. Aber wer kommt in die Stichwahl: "Titelverteidiger" Alexander Putz (FDP), Sigi Hagl (Die Grünen), Dr. Thomas Haslinger (CSU) oder sogar Tilman von Kuepach (Landshuter Mitte) bzw. Patricia Steinbeger (SPD)? Die Stichwahl findet am 29. Februar 2020 zwischen den beiden OB-Kandidaten, die am 15. März die meisten Stimmen bekommen, statt.
Bei der Wahl der 44 Stadträte gibt es keine Stichwahl. Jeder Wahlberechtigte hat 44 Stimmen, die kann er mit maximal je 3 Stimmen auf diverse Kandidaten (sogar aus unterschiedlichen Parteien) vergeben. Bei wohl insgesamt 13 Kandidatenlisten ist das keine leichte Wahl. Deshalb werden sicher mehr Wahlberechtigte denn je von der Briefwahl Gebraucht machen, weil man damit daheim in aller Ruhe seine Stimmen gezielt vergeben kann.
Die Boulevardzeitung AZ Landshut hat in dieser Wochenendausgabe eine zweite Wahlumfrage zur Stadtratswahl veröffentlicht. Die Ergebnisse - befragt wurden 400 Wahlberechtigte in Landshut - sind für die Grünen extrem schmeichelhaft, für die SPD noch zufriedenstellend, aber für die CSU sowie die anderen Parteien und politischen Gruppen deprimierend bis verheerend.
Wir veröffentlchen diese Umfrageergebnisse im Vergleich mit den Ergebnissen der letzten Stadtratswahl 2014 und nennen auch die daraus folgenden Stadtratssitze.
CSU - 2014 28,2 % (13 Sitze) - AZ-Umfr. 19,47 % (9 Sitze)
Die Grünen - 2014 16,3 % (7 Sitze) - AZ-Umfr. 28 % (13 Sitze)
SPD - 2014 13,2 % (6 Sitze) - AZ-Umfr. 10,67 % (4 -5 Sitze)
FDP - 2014 2,9 % (1 Sitz) - AZ-Umfr. 9,33 % (4 Sitze)
Freie Wähler - 2014 10,7 % (5 Sitze) - AZ-Umfr. 5,87 % (2 Sitze)
Landshuter Mitte - 2014 12 % (5 Sitze) - AZ-Umfr. 4 % (1 Sitz)
ÖDP - 2014 4,5 % (2 Sitze) - AZ-Umfr. 2,4 % (1 Sitz)
Bürger für Landshut - 2014 4,8 % (2 Sitze) - AZ-Umfr. 0,8 % (0 Sitze)
Junge Liste - 2014 4,7 % (2 Sitze) - AZ-Umfr. 0,26 % (0 Sitze)
Bayernpartei - 2014 2,5 % (1 Sitz) - AZ-Umfr. 0,26 % (0 Sitze)
Junge Freie Wähler - 2014 (nicht beteilgit) - AZ-Umfr. 0,27 (0 Sitze)
AfD - 2014 (nicht beteiligt) - AZ-Umfr. 2,13 % (0 Sitze)
"Unentschlossene" laut Wahlumfrage 14,13 % (= 6 Sitze)
"Sonstige" der AZ-Umfrage 2,93 % (= 1 Sitz)
Die AfD ist in der Tat eine der großen Unbekannten. Sie hat noch keine Kandidatenliste. Bei den letzten Wahlen zum Landtag und Bundestag kam die AfD in Landshut auf ca 9 % - Viele Insider rechnen mit 6 bis 8 % für die AfD bei der Stadtratswahl und damit bekäme sie 2 bis 3 Stadtratssitze.
Noch nicht in der Wertung ist auch die Kandidatenliste von mut/Die Linke, die erst vor 14 Tagen ihre Kandidaten - auch einen OB-Kandidaten - nominiert haben.
Das gute Umfrage-Ergebnis der FDP ist damit zu erklären, dass es sich um die Partei des amtierenden Oberbürgermeisters handelt, doch Alexander Putz kandidiert nur für das OB-Amt, er ist nicht zugleich auch Stadtratskandidat wie es bei allen anderen OB-Kandidaten der Fall ist.