Viel Platz bleibt nicht, um hinter dem Herzogskasten (Post) die Tiefgarageneinfahrt, die Talstation des Burgaufzugs und das Trafohäuschen unter zu bringen. Foto: - W. Götz
Landshut - gw (05.12.2019) Der Burgaufzug von der historischen Innenstadt hinauf zur Trausnitz wurde per Bürgerentscheid im Oktober 2012 abgelehnt, doch dies bezog sich auf eine Trasse auf dem Burgberg. Eine bergmännische,sprich unterirdische – Lösung wurde damals zwar angedacht, aber auf Grund der hohen Kosten nicht weiter verfolgt. Um eine solche Variante doch noch, irgendwann einmal zu realisieren, schlug die Landshuter Mitte vor, dazu einen „Platzhalter“ am Dreifaltigkeitsplatz zu schaffen.
Das Problem besteht darin, dass dort, wo eine mögliche Talstation des Aufzugs entstehen könnte, ein Trafohäuschen der Stadtwerke liegt und nebenan die Einfahrt zur Tiefgarage entsteht, die Hans Eller für die Parkplätze seines Moserbräuprojektes benötigt.
Schon 2011 wurde ausgerechnet, dass ein Bus von der Grieserwiese zur Burg und zurück über „mehrere 100 Jahre“ wesentlich billiger kommt, als ein unterirdischer Burgaufzug. Daher wurde die bergmännische Lösung vorerst fallen gelassen. Doch sollte Landshut irgendwann doch noch Lust auf das Projekt bekommen, wird ein passender Platz benötigt.
Auch wenn es, wie es Baudirektor Johannes Doll im Bausenat formulierte, „einen Tunnel durch die Tiefgarage zu bauen, das technisch machbare überschreiten dürfte“, will man das Gespräch mit Hans Eller suchen. Der, war zu vernehmen, wiegelt die Idee nicht grundsätzlich ab, möchte aber bei Umplanungen durch keine zusätzlichen Kosten belastet werden.
Oberbürgermeister Alexander Putz meinte dazu: „Es geht halt vom Platz her nicht. Die Dimension würde den ganzen Bereich der Tiefgarageneinfahrt sprengen.“
Der Bus zur Burg wird bei der schlechten Taktung nicht angenommen, ergänzte Tilman von Kuepach (LM). „Da schaut man dem Auspuffrohr nach.“ Er kritisierte, dass die Stadt ihre eigenen Interessen wegen der Tiefgarage hinten anstellt und „es beutelt“ ihn bei dem Gedanken, wenn Autos über diesen sensiblen Bereich des Dreifaltigkeitsplatz fahren, dem Platz an dem einst die Landshuter Juden ghettoartig wohnen mussten und deren Synagoge stand.
Bernd Friedrich (BfL) erinnerte an die „blutige Nase“ die man sich bei dem damaligen Bürgerentscheid geholt hat. Beim Blick auf Städte wie Kufstein oder Hohenwerfen sieht er auf jeden Fall eine Attraktivitätssteigerung in einem Aufzug. Selbst Burghausen will einen bauen und Passau eine Gondelbahn. So sollte man in Landshut eine Möglichkeit schaffen, um das Projekt nicht sterben zu lassen. Unbedingt sollten auch Gespräche mit der bayerischen Schlösser und Seenverwaltung geführt werden.
Um Behinderte zu kulturellen Einrichtungen zu bringen, dazu gibt es 80 Prozent Zuschuss durch die EU, wusste Rudolf Schnur (CSU). OB Putz möchte zuerst feststellen lassen, ob der Burgaufzug durch einen Tunnel technisch möglich sei und für ihn steht fest, dass das Projekt Moserbräu mehrheitlich durch den Bausenat abgesegnet wurde. Jetzt im hintennach an Hans Eller Bedingungen zu stellen, „da tun wir uns schwer.“
Laut Beschluss sollen Modifizierungsüberlegungen im Bereich der Tiefgarageneinfahrt für einen Tunnelzugang geprüft werden.