Landshut - hs (27.03.2020) Hochbetrieb im Wahlamt des Rathauses II (Luitpoldstraße). Massenweise treffen noch die roten Wahlbriefe per Post ein. 55.450 Landshuterinnen und Landshuter sind bei der Stichwahl am Sonntag wahlberechtigt. Alle wurden spätestens am 24. März mit den notwendigen Briefwahlunterlagen per Post versorgt. Der Stimmzettel enthält ja nur die Namen von den beiden OB-Kandidaten der Wahl vom 15. März, die die meisten Stimmen bekommen haben.
Das waren Alexander Putz (56, FDP) mit gut 45 % und Sigi Hagl (52, Die Grünen) mit gut 22 %. Erstmals steht keine Bewerberin und kein Bewerber aus den Reihen der CSU zur OB-Wahl.
Den Wahlbrief kann man noch heute und auch noch morgen, Samstag (jedoch nur bis 18 Uhr) in jeden beliebigen Postkasten werfen. Die Post leert auch am Samstagabend (18 Uhr) noch einmal in einer bayernweiten Sonderaktion alle knapp 20.000 Briefkästen überall in Bayern. Am Wahl-Sonntag, 29. März, kann man seinen Wahlbrief auch noch in die Briefkästen des Rathäuser in der Altstadt und in der Luitpoldstraße (Rathaus II) jeweils bis spätestens 18 Uhr einwerfen.
Dann werden die Briefkästen geleert. In der Berufsschule I (Luitpoldstraße) werden sodann die Stimmen ausgezählt. Noch vor 19 Uhr ist mit einem Wahlergebnis zu rechnen. In großen Sitzungssaal des Alten Rathauses findet wegen der Corona-Krise keine Ergebnis-Bekanntgabe statt.
Ein intensiver öffentlicher Wahlkampf hat die letzten 14 Tage praktisch nicht mehr stattgefunden.
Die Amtszeit des amtierenden Oberbürgermeisters dauert noch bis 30. April 2020. Die neue sechsjährige Amtsperiode des neu gewählten Rathauschefs bzw. der Rathauschefin beginnt am 1 Mai 2020. Die erste Sitzung mit allen 44 neu gewählten Stadträten findet am Freitag, 8. Mai (ab 10 Uhr) öffentlich im großen Sitzungsaal des Rathauses statt. Da werden dann auch sogleich der 2. und 3. Bürgermeister bzw. Brgermeisterin in geheimer Wahl von den 44 Mitgliedern des Stadtrats gewählt. Das verspricht Spannung pur. Bei den Bürgermeister-Wahlen 2014 und 2008 gab es ja jeweils unerwartete Überraschungen. Die letzten beiden Amtsperioden bekam die CSU - obwohl Mehrheitsfraktion - keinen Bürgermeisterposten mehr. 2008 wurde Dr. Thomas Keyßner zum 2. Bürgemeister und Gerd Steinberger (SPD) zum 3. Bürgermeister gewählt. 2014 wurde Dr. Keyßner als 2. Bürgermeister bestätigt und neuer 3. Bürgermeister wurde Erwin Schneck (Freie Wähler).
Eine Stadträtin hat es überhaupt noch nie in das Amt eines 2. oder 3. Bürgemeisters geschafft. 2008 ist CSU-Stadträtin Dr. Anna Maria Moratscheck gescheitert und 2014 CSU-Stadträtin Gabi Sultanow. Man darf gespannt sein, ob es am 8. Mai einen dritten Versuch einer Stadträtin als Kandidatin um ein Bürgermeisteramt gibt.
Der 2. und ebenso der 3. Bürgermeister haben jeweils im Rathaus ein eigenes Büro mit Sekretärin. Die beiden Bürgemeister führen ihr Amt ehrenamtlich aus. Die monatliche Vergütung beträgt ca. 2.550 Euro zusätzlich zur Vergütung von 650 €uro (zuzüglich Sitzungsgelder) als Stadtrat.
Bei Vollsitzungen der 44 Stadträte haben die beiden Bürgermeister ihren Platz auf der "Regierungsbank" links zwischen Oberbürgemeister und Stadtkämmerer Rupert Aigner sowie Stadtwerkeleiter Armin Bardelle. Rechts vom Oberbürgermeister sitzen Stadtdirektor Andreas Bohmeyer, Leitender Rechtsdirektor Harald Hohn und Leitender Baudirektor Johannes Doll. Also nur Männer auf der "Regierungsbank". Das könnte sich womöglich am 8. Mai durch eine zu wählende 2. oder/und 3. Bürgermeisterin erstmals ändern.