Bayern - pm (22.07.2020) „Die Probleme in der Schlachthofstruktur sind nicht durch neue Schlachthöfe zu lösen“, davon ist Rosi Steinberger, Abgeordnete der Grünen im bayerischen Landtag, überzeugt. Noch gebe es 1800 Schlachtstätten in Bayern. Diese kleinen Strukturen müsse man stärken, so Steinberger. Dazu gebe es Konzepte, die endlich in Angriff genommen werden müssen.
MdL Steinberger hat sich dazu das Siegel „Geprüfte Qualität“ genauer angesehen. Dieses Siegel bedeute aber nur, dass das Produkt in Bayern hergestellt worden ist. Dieses Siegel könnte man aufwerten durch kürzere Transportzeiten, mehr Tierwohl und Einbeziehung regionaler Handwerksbetriebe.
Der Absatz von diesen qualitativ hochwertigen Produkten müsse die Staatsregierung ebenfalls fördern. So könnte es Kooperationen zwischen Erzeugern und Abnehmern, z.B. großen Kantinen geben. „Zu wissen, wo das Tier gehalten wurde, welche Tierwohl-Kriterien erfüllt wurden und welche regionalen Handwerker beteiligt waren, erhöht auch das Vertrauen der Verbraucher*innen, einen etwas höheren Pries zu zahlen.“
Darüber hinaus fordert Steinberger eine Ausbildungsoffensive für das Metzgerhandwerk. „Es gibt so viele Werkvertragsnehmer in den großen Schlachthöfen, die dort für wenig Geld unter unwürdigen Bedingungen arbeiten. Nach wenigen Jahren sind diese ausgebrannt und gehen zurück nach Osteuropa. Diesen Arbeitern eine gute Ausbildung anzubieten, hätte einen Vorteil für alle. Die Arbeiter bekommen endlich einen angemessenen Lohn und die Handwerksbetreibe können auf gut ausgebildete Mitarbeiter zurückgreifen.