Landshut - pm (11.08.2020) . Demonstrationen, Anfeindungen und Angriffe – die Polizei hat es aktuell nicht leicht. Der Landtagsabgeordnete Helmut Radlmeier (CSU) sprach bei seinem Besuch in der Landshuter Polizeiinspektion Inspektionsleiter Helmut Eibensteiner (re.i.B.) und dessen Stellvertreter Rainer Kroschwald (li.i.B.) ein klares Bekenntnis zur Polizei aus.
„Nicht die Polizei, sondern die Gewalt gegen Polizisten ist das Problem“, machte der Abgeordnete deutlich. Ein weiteres Thema im Jahresgespräch war der baldige Führungswechsel in der Inspektion.
Leitender Polizeidirektor Eibensteiner und Polizeioberrat Kroschwald legten dar, dass Corona-Pandemie für die tägliche Polizeiarbeit eine Herausforderung sei. Die Kollegen müssten einige Bürger immer wieder an die Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen erinnern. Dazu kämen Corona-Demonstrationen und feiernde Jugendliche, die sich Ausweichmöglichkeiten suchen würden, nachdem Bars und Discotheken nicht öffnen dürfen.
Hervorragende Sicherheitslage
Davon abgesehen hob Polizei-Chef Helmut Eibensteiner hervor, dass die Sicherheitslage in Landshut hervorragend sei, auch wenn das subjektive Sicherheitsgefühl einzelner Bürger manchmal ein anderes sei. So gab es 2019 bei den Straftaten – nach einem Rückgang in den drei vorherigen Jahren – nur einen ganz leichten Anstieg. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsrate. „Auf die hohe Aufklärungsquote sind wir stolz. Denn das ist der Beweis für die gute Arbeit, die die Kolleginnen und Kollegen leisten“, so Eibensteiner. Als eine Bereicherung haben sich die Fahrradstreifen erwiesen: „Die Fahrräder sind bei den Kollegen beliebt und haben sich in der Arbeit bewährt. Wir erreichen damit auch Örtlichkeiten, an die wir früher nicht hinkamen“. Damit könne man nun an abgelegenen Plätzen kontrollieren.
Gewalt gegen Polizisten
Während man das allgemeine Geschehen sehr gut im Griff habe, nehme man an anderer Stelle leider einen negativen Spitzenplatz ein: Bei den von Innenminister Joachim Herrmann veröffentlichten Zahlen zu Gewaltdelikten gegen Polizeibeamte steht Landshut bei den Städten Niederbayerns an oberster Stelle. Ob es dafür einen einzelnen Grund oder mehrere Faktoren gibt, wisse man noch nicht. Die Zahlen analysiere man deshalb ganz genau. „Das Wichtigste für uns ist, dass alle Kolleginnen und Kollegen wieder gesund nach Hause kommen“, betonten Eibensteiner und Kroschwald. Die Aggressivität nehme aber leider immer mehr zu. Gleichzeitig habe man manchmal das Gefühl, unter Generalverdacht zu stehen, wenn man sich die Äußerungen mancher Politiker andernorts anhöre. „Ich finde es erschreckend, welches Ausmaß die Gewalt gegen die Polizei einnimmt. Daher muss man der Polizei den Rücken stärken – und ihr nicht auch noch verbal in denselben fallen“, unterstrich Radlmeier. Der Freistaat stehe zu seinen Einsatzkräften. Auch lokal wolle man ein Zeichen setzen. Deshalb habe die CSU/LM/JL/BFL-Fraktion im Landshuter Stadtrat eine Unterstützungsaktion für die Polizei und die Rettungskräfte gefordert.
Radlmeier lobte in diesem Zusammenhang nicht nur die Arbeit, sondern auch die gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Hilfs- und Rettungsorganisationen. „Die funktioniert wirklich reibungslos“, bestätigte Eibensteiner. Über das gute Miteinander von Stadt, Behörden, Organisationen und Justiz sei man froh. Eibensteiner dankte Radlmeier ebenfalls für die stets gute Zusammenarbeit – die aber nun zu Ende gehe. Der Grund: Der Chef der Polizeiinspektion geht zum
1. November in Pension. Auch sein Stellvertreter Rainer Kroschwald wird die PI Landshut bald verlassen: Schon zum 1. September übernimmt Kroschwald die Leitung der Polizeiinspektion Erding. „Beides ist ein großer Verlust für uns in Landshut. Aber für Sie privat freue ich mich sehr für den Eintritt in die neuen Lebensabschnitte“, verabschiedete sich Radlmeier von Eibensteiner und Kroschwald.