Landshut - pm (21.09.2020) Die Stadt Landshut soll gemäß einem Antrag der grünen Stadträtinnen Hedwig Borgmann und Sigi Hagl die Beteiligung an einem Recyclingsystem für Zigarettenkippen prüfen. Neben öffentlichen Sammelbehältern, die von der Stadt aufgestellt und entleert werden, soll auch eine Annahmestelle für gesammelte Zigaretten geschaffen werden.
Begründung:
Jährlich fallen allein in Deutschland 42 000 Tonnen Zigarettenkippen an. 80% landen in der Umwelt, in Grünanlagen, auf Straßen und Plätzen. Das ist nicht nur eine Verschandelung von Städten und Natur sondern auch ein massives Umweltproblem. Ein kleiner Regenguss genügt und eine Fülle von Giftstoffen wie Arsen, Blei, Benzol, Cadmium, Chrom, Formaldehyd, Kupfer, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Nikotin werden in die Umwelt ausgewaschen. Die Giftstoffe gelangen in Grund- und Oberflächengewässer. In Bächen und Seen haben sie gravierende Auswirkungen auf Wasserlebewesen.
Für Kleinkinder sind weggeworfene Zigarettenstummel eine ernstzunehmende Gefahr. Das Verschlucken führt zu Vergiftungserscheinungen. Die Filter sind sehr langlebig und zersetzen sich erst nach Jahrzehnten.
Mittlerweile gibt es spezielle Recycling-Verfahren, mit denen die Zigarettenstummel restlos zu einem Granulat verarbeitet werden. Aus diesem Granulat können wiederum Sammelbehälter, aber auch z.B. Parkbänke hergestellt werden. So bieten z.B. der Verein Tobacycle e.V. wie auch die Firma TerraCycle derartige Verfahren an.
Neben öffentlichen Sammelbehältern, die von der Stadt aufgestellt und entleert werden, wird auch eine Annahmestelle für gesammelte Zigarettenkippen geschaffen. Hier können Gaststätten, Firmen, Veranstalter sowie Privatpersonen gesammelte Kippen abgeben. Die Stadt Freyung ist die erste niederbayerische Gemeinde, die sich seit September 2020 an einem speziellen Recyclingsystem beteiligt.
gez.
Hedwig Borgmann, Stadträtin
Sigi Hagl, Stadtdrätin