Zukunftsthemen der Landwirtschaft in der Region besprachen Helmut Radlmeier (CSU) und der Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Reinhard Menzel (r.).
Landshut - pm (11.11.2020) Von Afrikanischer Schweinepest bis Grünes Zentrum: Eine ganze Reihe von Themen beschäftigt die Landwirte der Region Landshut. Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (CSU) sprach mit dem Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), Reinhard Menzel, über die aktuellen Herausforderungen in der Landwirtschaft.
„Die Landwirtschaft befindet sich – wie so vieles – im Umbruch“, machte Amtsleiter Reinhard Menzel im Gespräch deutlich. „Wir als Landwirtschaftsverwaltung müssen deshalb ebenfalls am Puls der Zeit bleiben“, so Menzel. Eine noch engere Beratung sei daher entscheidend. Aus diesem Grund habe der Freistaat richtig reagiert und die Landwirtschaftsverwaltung in Bayern neu ausgerichtet. Künftig werden etwa die Landwirtschafts-Ämter in Landshut und Abensberg zusammengeführt. „Dadurch haben wir mehr Kapazitäten für die Beratung unserer Landwirte. Gleichzeitig öffnet sich die Landwirtschaftsverwaltung, um die breite Bevölkerung über die Landwirtschaft informieren zu können“, führte Menzel aus.
Landwirtschaft in die Mitte der Gesellschaft rücken
Großes Ziel müsse es sein, dass die Landwirtschaft in die Mitte der Gesellschaft rücke, waren sich Menzel und Radlmeier einig. „Wir müssen den Bürger beim Thema Landwirtschaft mitnehmen und zeigen, was unsere Familienbetriebe täglich leisten“, so Menzel, der mit dem Landshuter Amt eines der größten in Bayern übernommen hatte. Dort arbeiten an vier verschiedenen Standorten rund 100 Mitarbeiter. Künftig werden es rund 150 sein. Weitere Vorteile der Neuausrichtung: Man werde mit den überregionalen Sachgebieten Nutztierhaltung und Gemeinschaftsverpflegung gestärkt. „Wir werden künftig zentraler Standort für überregionale Fragen zur Nutztierhaltung in ganz Niederbayern sein“, so Menzel. Man werde personalorganisatorisch mit der Fachschule Ökologischer Landbau in Schönbrunn verbunden und ein Wissens- und Informations-Transfer-Team aufbauen. Darüber hinaus verbleibe auch nach der Neuausrichtung die bayernweit zentrale Jäger- und Falknerprüfungsbehörde in Landshut. Auch der Standort Abensberg bleibt als Ansprechpartner vor Ort für die landwirtschaftlichen Betriebe bestehen.
Ampel steht auf Grün
Das gestärkte Amt braucht natürlich entsprechende Räumlichkeiten. Deshalb freute sich Reinhard Menzel über die Fortschritte beim Grünen Zentrum, in das das AELF ziehen soll. Außerdem sollen der Bauernverband, der Tiergesundheitsdienst, das Landeskuratorium für tierische Veredelung und die Hauswirtschaftsschule Teil des Zentrums werden. Die Planungen dafür laufen derzeit: Der Planungsauftrag vom Landwirtschaftsministerium für das Amtsgebäude im Grünen Zentrum sei inzwischen erteilt worden und man hoffte auf einen raschen Baubeginn in den nächsten Jahren. „Wir haben in der Region viele Jahre dafür gekämpft, dass Landshut Standort für das Grüne Zentrum wird. Vonseiten des Freistaates steht die Ampel auf Grün“, bekräftigte Radlmeier.
Gefahr durch Schweinepest
Während beim Grünen Zentrum alles im grünen Bereich ist, leuchten bei einem anderen Thema die Warnleuchten: Die Afrikanische Schweinpest (ASP) nähert sich Bayern. Infizierte Tiere wurden in Brandenburg und Sachsen gefunden. „Der Freistaat hat sich darauf vorbereitet. Wichtig ist, dass die ASP nicht in die Nutztierbestände gelangt“, machte Menzel deutlich. Er sprach sich deshalb für eine konsequente Bejagung von Schwarzwild aus. Auch in der Region bereite man sich auf den Fall der Fälle vor: Alle Akteure hätten sich bereits zu Übungen getroffen. In diesen Übungen wurde der Fund von infizierten Tieren in der Region simuliert, um Abläufe zu testen und zu trainieren.
„Ein guter Ansatz“, wie der Landtagsabgeordnete Radlmeier befand. Natürlich hoffe man, dass aus den Testläufen nie Realität werde, waren sich Menzel und Radlmeier einig.