Landshut - pm (15.02.2021) Seit Tagen bombardiert die türkische Armee erneut Dörfer und Städte in der mehrheitlich von Kurd*innen bewohnten Region Rojava im Nordosten Syriens. Gegen die brutale Gewalt, mit der unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung auch gegenZivilist*innen vorgegangen wird, demonstrierten am Sonntagnachmittag etwa 20 Menschen am Ländtor.
„Die demokratische Konföderation Rojava ist ein selbstverwaltetes Gebiet, in dem verschiedene Menschen friedlich zusammenleben, ein Leuchtturm der Hoffnung in der von
Bürgerkrieg und Diktatur beherrschten Region.“, so Thomas Keil, der die kurzfristiggeplante Kundgebung leitete. Gerade Deutschland habe hier eine Verantwortung, betonen die Aktivist*innen: In Syrien wird auch mit deutschen Waffen gekämpft, immerhin ist die Türkei der größte Abnehmer deutscher Waffenexporte.
„In Rojava werden nicht nur unschuldige Menschen angegriffen, die Türkei unter Präsident Erdoğan greift auch eine Idee an: Gleichberechtigung von Frauen, Ökologie, und der Kampf gegen den islamistischen Fundamentalismus werden dort verteidigt. Als sie den IS aus Nordsyrien vertrieben, wurden die Kämpferinnen und Kämpfer der YPG/YPJ (Volksverteidigungseinheiten) auch in Europa bejubelt. Doch wenig später war das Schicksal der Kurd*innen wieder herzlich egal, was sich am Verhältnis gegenüber dem NATO-Partner Türkei zeigt.“, sagte Sarah Schöps in ihrem Redebeitrag.
Die Kundgebung wandte sich klar gegen Faschismus und autoritäre Tendenzen in allen ihren Formen, ob in der Türkei oder hier in Deutschland: Zwar stehe man für Demokratie und Freiheit ein, aber lehne das Demokratieverständnis von Querdenkern usw. ab. Um die Infektionsgefahr zu minimieren, trugen die Teilnehmenden FFP2-Masken und hielten den gebotenen Mindestabstand von 1,5 Meter ein.