München / Region Landshut - pm (02.03.2021) Eine neue Ausbildungsoffensive für die Pflege, eine Denkfabrik für innovative Pflege und mehr Flexibilität in der Großtagespflege – auf Initiative der CSU und der Freien Wähler hat der Bayerische Landtag eine Reihe von Verbesserungen für die Pflege gefordert. „Wir machen konkrete Vorschläge, wie der Pflegeberuf attraktiver werden kann“, so Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (CSU). - „Der Fachkräftemangel in der Pflege ist weiterhin eine große Herausforderung.
Es muss gelingen, mehr junge Menschen für die Pflegeberufe zu begeistern. Dazu muss die Attraktivität dieses erfüllenden Berufs gesteigert werden“, erläutert Helmut Radlmeier, Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und Pflege. Daher hat die CSU-Landtagsfraktion mit ihrem Koalitionspartner eine Reihe von Anträgen in den Landtag eingebracht. Diese wurden nun vom Plenum beschlossen.
So fordern die Fraktionen etwa eine neue Ausbildungsoffensive für die Pflege. Außerdem soll im Rahmen der Einrichtung der Pflege-Studiengänge geprüft werden, ob Auslandspraktika integriert werden können. Zu den weiteren Forderungen gehört eine Verbesserung für den ländlichen Raum, denn auch hier steigt der Fachkräftebedarf in der Pflege: „Mit unserem Stipendienprogramm für angehende Landärzte haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Ein analoges Programm für Pflegekräfte wäre in unseren Augen eine Überlegung wert“, führt Radlmeier aus. Wer also für einen bestimmten Zeitraum nach der Ausbildung als Pflegefachkraft im ländlichen Raum arbeitet, sollte dabei unterstützt werden. Die Staatsregierung müsse nun prüfen, inwiefern ein solches Stipendienprogramm umsetzbar sei, so Radlmeier. Zudem solle die Akademisierung der Pflegeberufe mit der Einrichtung von Professuren für Pflegewissenschaften und einem Promotionsprogramm weiter vorangetrieben werden: „Die Akademisierung zum Patientenbett hin ist eine Möglichkeit, um die Attraktivität des Pflegeberufs zu steigern“, hält Radlmeier fest.
Pflege neu denken
Daneben fordert die CSU-Landtagsfraktion, im Bereich der Pflege ganz neue Wege zu versuchen: „Es ist nötig, Pflege einmal neu zu denken und innovative Zukunftskonzepte zu entwickeln. Dank zunehmender Digitalisierung bleibt den Pflegenden wieder mehr Zeit für die Menschen am Patientenbett“, erklärt Radlmeier. Eine eigenständige Denkfabrik solle deshalb Ideen entwickeln und als Plattform für innovative Pflege dienen, so der Wunsch der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag.
Großtagespflege flexibler gestalten
Ferner beschloss der Landtag einen Antrag zur Großtagespflege. Bei der Großtagespflege ist bisher eine persönliche Zuordnung von Tagespflegekind und Tagespflegeperson notwendig. Dies hat zur Folge, dass bei Krankheit einer Tagespflegeperson ein Vertrag mit einer weiteren Tagespflegeperson geschlossen werden muss. „Praxistaugliche Ersatzlösungen sind deshalb aktuell kaum möglich. Diese fehlende Flexibilität lässt die Großtagespflege unattraktiv werden“, beschreibt Radlmeier die Problematik.
In einem Antrag fordern die Regierungsfraktionen nun, dass die bundesrechtlichen Rahmenbedingungen für die Großtagespflege verbessert und praxisnäher gestaltet werden. Es soll insbesondere ermöglicht werden, dass ein Kind in der Großtagespflege bis zu drei bestimmten Tagespflegepersonen innerhalb derselben Räumlichkeiten zugeordnet werden kann. „Damit wäre gewährleistet, dass ein Kind feste Bezugspersonen hat, selbst wenn ein Betreuer krankheitsbedingt ausfällt. Das wäre eine kurzfristige und unbürokratische Lösung“, fasst Radlmeier zusammen. „Wir hoffen, dass der Bund der gleichen Ansicht ist“, so der Landtagsabgeordnete.
Zum Bild: Auf Initiative der CSU und der Freien Wähler fordert der Bayerische Landtag eine Reihe von Verbesserungen im Bereich der Pflege, wie Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (CSU) mitteilt.
Foto: Sabine van Erp/Pixabay.
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