Norbert Hoffmann, fraktionsfrei - Foto: W. Götz
Landshut – gw (22.03.2021) Wir durchleben zweifellos eine besondere Zeit, geprägt von großer wirtschaftlicher und finanzpolitischer Unsicherheit, begann der freie Stadtrat Norbert Hoffmann seine Rede zum Haushalt. Und Landshut befindet sich mit der politischen Entscheidung, wohin die Reise gehen soll, in einem kritischen Entwicklungsstadium. Jedenfalls nimmt die Bedeutung der Stadt Landshut sichtbar ab.
Dieser Fakt spiegelt sich für Norbert Hoffmann im Wegzug des Landratsamtes oder auch in der Nichtberücksichtigung bei der Vergabe des niederbayerischen Verwaltungsgericht.
Sollte der Haushalt, so wie er vorliegt verabschiedet werden, „tragen wir zur weiteren Verzwergung unserer Stadt bei“, mahnte Hoffmann. Mit der Vorahnung, dass am Ende des Haushaltsplenums kein Theaterneubau oder eine Sanierung des Bernlochners beschlossen wird, „stehen die Chancen gut, dass der heutige Tag als derjenige in Erinnerung bleiben wird, an dem – trotz einmaliger Förderkulisse – endgültig der Anfang von Ende des Landshuter Stadttheaters besiegelt wurde.“
Wenn auch „unter Schmerzen“ sollten, so Norbert Hoffmann, alle Anstrengungen unternommen werden, einen Haushalt aufzustellen, der einen Beginn des Theaterneubaus noch in diesem Jahr ermöglicht.
Hoffmann weiter: „Wir müssen im Sinne einer langfristigen Stadtentwicklungsplanung, die für Landshut in Anspruch nimmt, mehr als nur Provinz sein zu wollen, anders priorisieren, auch wenn es weh tut und unpopulär ist, zum Beispiel eine Schulsanierung oder eine Weiterplanung der Westtangente verschieben und gegebenen Falls auch eine durchaus mögliche Sonderverschuldung in Kauf nehmen.“
Da dies nicht der Fall sein wird, kündigte Norbert Hoffmann an, dem Haushalt nicht zuzustimmen.
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