Die Landshuter CSU von Parteichef Helmut Radlmeier (46) ist aktuell etwas in Not, wenn die Frage nach dem nächsten OB-Kandidaten gestellt wird. Die Wahl ist freilich aller Warscheinlichkeit nach erst Im Oktober 2016. Oberbürgermeister Hans Rampf amtiert noch bis zum 31. Dezember 2016. Dass er vorzeitig zurücktritt, damit die OB-Wahl wieder mit der Stadtratswahl am 16. März 2014 zusammengelegt werden kann, halten Insider für höchst unwahrscheinlich. Rampf wirkt absolut nicht amtsmüde. Doch die Gründung der landshuter mitte (LM) mit dem Professoren-Duo Dr. Thomas Küffner (42) und Dr. Goderbauer-Marchner (52) an der Spitze haben die Debatte und die Spekulationen um die künftige Stadtspitze neu befeuert.
Ganz klar, sowohl Goderbauer-Marchner als auch Thomas Küffner wird das Zeug zum Rahauschef bescheinigt. Doch der Weg zum ausssichtsreichen OB-Kandidaten ist für eine Bewerberin oder einen Bewerber aus der neuen LM ist noch lang, risikoreich und äußerst beschwerlich.
Stadträte heraus ein Konsens-OB-Kandidat gesucht werde, der vor allem etwas von Geld und Finanzen verstehe. Da drängte sich ein Name auf, der schon Erfahrung als CSU-Bürgemeister-Kandidat in Essenbach sammeln konnte. Der aktuelle Stadtkämmerer Rupert Aigner ist gemeint. Er gitl als Mann, der mit allen Stadtratsfraktionen gut kann. Am Freitag wird er im Plenum einen neuen Finanz-Zwischenbericht vortragen.
Jetzt taucht ein zweiter Name für die Nachfolge von OB Hans Rampf aus den Reihen der Stadtverwaltung auf, der freilich in den letzten Wochen und Monaten arg ins Kreuzfeuer der Kritik (Stattheater) geraten ist: Andreas Bohmeyer (56), Stadtdirektor, rechte Hand des Oberbürgermeisters. Seit 30 Jahren im Rathaus-Getriebe von ganz unten nach ganz oben relativ geräuschlos durchmarschiert.
Im Bild oben Andreas Bohmeyer entspannt auf der LaHo-Ehrentribühne (21.07.) an der Seite seiner strohblonden Gattin Eva-Maria.
Das Wochenblatt berichtet heute (24.07.) über wilde Spekulationen auf dem LaHO-Zehrplatz über angebliche Überlegungen bzw. Wunschvorstellungen innnerhalb und außerhalb der CSU über einen OB-(Kompromiß-)Kandidaten aus den Reihen der Stadtspitze: Andreas Bohmeyer, im Stadtteil Auloh wohnhaft, ließ sich hin und wieder in derTat bei Parteiversammlungen der CSU sehen. Er hat in dieser Partei jedoch keinerlei Amt, auch in seiner Vita ist nichts von einer politischen Karriere zu lesen.
Prof. Küffner: "Von der Verwaltung kommt nichts, ... 0.0"
Der Sprecher der landshuter mitte, Prof. Dr. Thomas Küffner, urteilte beim "Kultur"-Symposium am letzten Dienstag (16.07.) über die Stadtverwaltung und damit auch deren Chef Bohmeiyer sarkastisch vernichtend wie folgt: "Von der Verwaltung kommt nichts, gar nichts, 0,O ...!" Küffner und das Quartett der LM nehmen dem Stadtdirektor dasTaktieren um die Anerkennung der LM als eigene Fraktion besonders übel. Küffner, wie der Stadtdirektor Jurist, lieferte sich im Plenum dazu harte Rede-Duelle mit Bohmeyer, der auch für den umfangreichen Kulturbereich der Stadt die oberste Verantwortung trägt. Und dieser Sektor (z.B. die Führungsstrukturen) wird fast unisono von den Stadträten beißend kritisiert.
Der natürliche OB-Kandidat der CSU wäre selbstredent der seit fünf Jahren amtierende Parteivorsitzende Helmut Radlmeier, neuerdings auch Fraktionschef (im Duett mi Ingeborg Pongratz) und in Kürze (Mitte Oktober) wohl auch Landtagsabgeordneter samt eigenem Büro und eigenen persönlichen Mitarbeitern. Ganz klar, dass Radlmeier (46), verheiratet mit Sabine, keine Kinder, auch die Stadtratskandidatenliste der CSU für die Wahl am 16. März 2014 anführen wird. Zwei Wahlen, die den Stellenwert des Landshuter Parteichefs neu justieren werden. Radlmeier kann der große Gewinner werden, wenn seine CSU und die Junge Haslinger-Liste mehr Stadtratssitze als 2008 (16) erreichen. Falls aber die LM-Kandidatenliste mit Prof.Küffner an der Spitze extrem gut abschneidet, dann ist wohl Radlmeier namentlich der große Verlierer. Im Hintergrund hält sich freiich bei der CSU auch immer noch Ludwig Zellner (57), Konrektor am Hans-Carossa-Gymnasium, als OB-Kandidat bereit.
Kurz vor dem letzten Hochzeitsumzug haben wir nach dem Empfang für die Promis im Lustgarten der Residenz MdB Dr .Wolfgang Götzer (57) angesprochen, ob ihn nicht das Amt des womöglich frei werdenden Vorsitzenden der 7.250 "Förderer" reizen könnte. Götzer lachte hellauf und meinte augenzwinkernd im Beisein seiner Gattin Doris: "Kein Interesse, kommt überhaupt nicht in Frage, dann schon eher OB-Kandidat."
Also die OB-Frage wird zum Sommer-Theater. Schon bei der nächsten Sitzung der 44 Stadträte am Freitag, 26. Juli (14.30 Uhr), wird man genauer hinschauen, wie Oberlippemnbartträger und Kettenraucher Andreas Bohmeyer mit der neuen Rolle auf der parteipolitischen OB-Kandidaten-Bühne zurechtkommt.
Weitere OB-Kandidaten: Dr. Marc Achilles und MdL Jutta Widmann
Außerhalb der CSU hätte, so die Meinung eines namhaften ehemaligen Stadtrats der Freien Wähler, Jutta Widmann (52) beste Siegchancen als OB-Kandidatin, vor allem dann, wenn sie am 15. September erneut in den Landtag gewählt wird. Bei der feschen Festwirtin (im Nebenberuf) sei es nur eine Frage des Wollens. - Bei der SPD wartet man auf einen Senkrechtstarter aus der Stadtratswahl heraus. - Bei den Grünen ist ebenfalls ein neuer Name in aller Munde, wenn es um potentielle OB-Kandidaten geht: Dr. Marc Achilles (42), seit 2004 Leiter der größten katholischen Einrichtung für die Erwachsenenbildung in Deutschland für die Diözese München und Freising. Der Bildungsmanager M. A. hat unter anderem in Jerusalem an der Päpstlichen San Anselmo Hochschule studiert. Ein glänzender Redner und charmanter Plauderer. Er wird sich sicherlich um ein Stadtratsmandat bewerben. Fraktionschefin Sigi Hagl (45) wird ja eher eine Ambition auf das Bundestagsmandat in der Nachfolge von Dr. Thomas Gambke (63) nachgesagt. /hs
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