Bio Weißwürste, Weißbier und grüne Bundespolitik mit Maria Krieger und Dr. Anton Hofreiter im Wintergarten. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (16.09.2021) 50 Zuhörer kamen am Montag in den Wintergarten. Geladen hatten die Grünen zum Bio Weißwurstfrühstück mit Direktkandidatin Maria Krieger und dem Vorsitzenden der grünen Fraktion im Bundestag, Dr. Anton Hofreiter. In ihren Reden distanzierten sich Krieger und Dr. Hofreiter von der schwarz-roten Bundespolitik und stellten ihre Ideen in den Vordergrund. „Ein weiter so wie bisher, wird es nicht mehr geben", so Maria Krieger.
Maria Krieger, die für den Wahlkreis Kelheim/Landshut in den Bundestag kandidiert, weiß, dass konventionelle Schweinezüchter mehr und mehr ums überleben kämpfen. Sie möchte eine biologische und ökologische Agrarwende, die zusammen mit den Bauern geschieht, die für mehr Tierwohl bürgt, Pestizide reduziert und faire Preise garantiert. „Die bisherige Regierung hat auf diesem Gebiet versagt“, stellte Krieger fest. „Anstatt Kohle zu subventionieren, sollte besser gesundes Essen subventioniert werden.“
Maria Krieger möchte gerne die grüne Fraktion im Bundestag als künftige Abgeordnete unterstützen.
Dr. Anton Hofreiter pflichtete ihr bei: „Die Nachfrage nach ökologischen Lebensmitteln steigt. Die Aussage, die Leute kaufen das ja nicht, stimmt so nicht.“ Weitere Beispiele nannte Hofreiter in der Stahl- und Autoindustrie. Erstere wollen weg von ihren alten Koksöfen und hin zu grünem Wasserstoff, zweitere investieren in nachhaltigere Kreislaufproduktionen und fordern mehr Ladesäulen für E-Autos. Dazu benötigt und fordert die Industrie dringend bessere Rahmenmaßnahmen von der Bundesregierung, aber die, so Dr. Hofreiter, hat in den letzten Jahren nichts gemacht: „Die Gesellschaft und Wirtschaft sind weiter als die Politik in Berlin“, lautet Dr. Hofreiters Schlussfolgerung.
Dr. Anton Hofreiter nannte weitere Beispiele, was in Berlin schief läuft: Für eine neue Eisenbahnstrecke dauert es von der Planung bis zum ersten Zug 30 Jahre, „Absurd“, lautet Dr. Hofreiters Kommentar. Als die rot/grüne Regierung zu Ende ging, dauerte es sechs bis neun Monate ein Windkraftwerk zu bauen. Heute sind es sechs bis neun Jahre. Hofreiters Kommentar dazu: „Wir brauchen eine neue Regierung.“
Regenerative Energien sind heute absolut konkurrenzfähig. Strom aus einem abgeschriebenen Kohlekraftwerk kostet in etwa genauso viel, wie Solarstrom. Damit sind für Dr. Anton Hofreiter die Voraussetzungen für billigen Strom aus der Steckdose gegeben. Doch beim Mieterstrommodell, bei dem lokal produzierter Strom lokal zu verbraucht wird, hat die jetzige Regierung ein kompliziertes Bürokratiemonster geschaffen.
"Wir brauchen eine neue Regierung", dieses Satz zog sich wie ein roter Faden durch Dr. Anton Hofreiters Rede.
„Wir haben mit den Naturgesetzen ein Problem“, leitete Dr. Anton Hofreiter zur Klimakrise über, die unsere Lebensgrundlagen zerstört. Seit 120 Jahren weiß man, dass CO2 zur Erderwärmung führt und warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen, was zu heftigeren Regenfällen führt. Zudem besitzt warmes Wasser ein höheres Volumen, was dem Meeresspiegel bereits um 20 Zentimeter ansteigen ließ. „Das ist einfache Physik“, erklärte Dr. Hofreiter.
Dr. Hofreiters grüne Fragen lauten: „Wie schnell bauen wir Solar und Wind aus? Wie schnell steigen wir aus der Kohle aus?“ Und Dr. Hofreiter kann diese Fragen auch beantworten: „Es passiert nicht das, was die Menschen wollen, sondern das, was die Menschen wählen. Um all das zu ändern, was unser Klima und die Lebensgrundlagen unserer Kinder rettet, brauchen wir andere Mehrheiten im Parlament.“
Ändern möchte Dr. Anton Hofreiter auch, dass Deutschland nicht mehr als Drehscheibe der internationalen Geldwäsche gilt, wodurch Korruption und Terror ermöglicht wird.
Zusammen mit ihren Gästen, MdL Rosi Steinberger, Bezirksrat Markus Scheuermann, Kreisvorsitzenden Frank Steinberger sowie den Stadträtinnen Elke Rümmelein und Hedwig Borgmann, ließen sich die Redner Bio Weißwürste von Tagwerk schmecken.