Klare Gestik des Landesvaters, wo die politische Reise hingehen soll. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (20.09.2021) Wenn der bayerische Landesvater spricht, dann benötigt das am besten ein Bierzelt. Diese stehen laut Infektionsschutzverordnung noch nicht zur Verfügung, weshalb sich die CSU im ebm-papst-Stadion einquartierte. Die Partei mobilisierte rund 300 Zuhörer, jede Menge Politprominenz, eine unübersehbare Zahl an Polizisten und Personenschützer. Aus den Reden war klar herauszuhören, die CSU hat Angst für Rot-Rot-Grün.
„Es geht um alles, es geht um Bayern und Niederbayern“, leitete Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ein. Die erfolgreiche Niederbayernstory will er sich nicht durch Rot-Rot-Grün zerstören lassen. Dazu zählt auch, wirtschaftliche Chancen zu vererben und nicht nach China zu vergeben.
Andreas Scheuer: Gewohnt wortagil und kämpferisch.
Auch Dorothee Bär und Markus Blume stellten beim politischen Promitalk heraus: Die CSU und CDU haben mit verantwortungsvoller Politik Stabilität gebracht. MdB Florian Oßner richtete seinen Dank dafür an Andreas Scheuer, dass der Weiterbau der B15 neu wieder in in den vorrangigen Bedarf hochgestuft wurde und Andreas Scheuer sprach zu Oberbürgermeister Alexander Putz: „Wenn wir zusammenarbeiten, bekommen wir die Umfahrung für Landshut hin.“
Auch Alexander Dobrindt blickt auf das Ende des Wahlmarathons am 26. September: Sieg heißt regieren und das sollen wir nicht Linken, Grünen und Kommunisten überlassen.“Corona hat für Dobrindt gezeigt, „wir müssen Deutschland fit für die Zukunft machen.“ Einer Vermögenssteuer erteilt er eine klare Absage: „Das sind Rezepte der sozialistischen Mottenkiste.“ Er will lieber den Mittelstand und Familien steuerlich entlasten.
Seitens Markus Dobrindt gab es ein klares Plädoyer zur Wirtschaftskompetenz des Landes: „Deutschland muss Produktionsland bleiben, auch in der Automobilindustrie.“ Den Verbrennungsmotor nannte er eine deutsche Erfolgsgeschichte, eine der effektivsten Kraftmaschinen überhaupt. Diesen gilt es mit synthetischen Brennstoffen in eine CO2 neutrale Zukunft zu entwickeln. Insgesamt, so Dobrinth müssen bereit sein, bei uns mehr zu produzieren, um uns nicht von einem einzigen Land abhängig zu machen.
Beim Polittalk auf der Bühne gab es ein klares Bekenntnis zur B15 neu. Am Mikrophon Floran Oßner
Es wäre nicht der Ministerpräsident Dr. Markus Söder, hätte er nicht einen lockeren Spruch auf den Lippen. Nachdem er das Podium betrat, nannte er das Stadion eine „besondere Kulisse“. „Hier hat der Club schon 12:0 gewonnen.“
„Modernste Technologie und das Bekenntnis zu Brauchtum und Ehrenamt, das macht Bayern aus“, so Dr. Markus Söder. Für die vergangenen 16 Jahre der Stabilität dankte der Ministerpräsident Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel: „Sie hat uns durch viele Krisen gelenkt.“ Dann teile Dr. Markus Söder an die Adresse der SPD aus: Willi Brand, Helmut Schmidt und Kurt Schumacher würden sich im Grab umdrehen, wenn sie mitbekommen, dass Olaf Scholz mit den Linken koalieren will. Söder: „Wir wollen keine Linken in der Regierung, wir wollen keinen Linksrutsch, wir wollen eine bürgerliche Regierung der Vernunft.“
Als Ministerpräsident hätte Dr. Markus Söder nie geglaubt, vor solch schwierigen Entscheidungen, wie zu Corona zu stehen. „Aber ich will, dass wir das normale Leben wieder zurückbekommen und daher werbe ich für das Impfen.“ Söder richtete sich auch an die sogenannten Querdenker: Wer mit Fakenews verunsichert, den Staat in seiner Gänze angreift, mit antisemitischen und rassistischen Parolen auftritt, wer Politiker und Mediziner angreift und unser Land bedroht, von dem lassen wir uns nicht einschüchtern, da halten wir dagegen, da zeigen wir klare Kante“ und fügte an: „Die Mehrheit der Steuerzahler kann nicht die Kosten für Ungeimpfte übernehmen.“
Rund 300 Zuhörer waren bei der CSU-Stadiontour in Landshut dabei.
Ein Lob gab es für Bayerns Schüler: „Ihr habt bessere Abschlussnoten als in den Jahren zuvor geschrieben. Ich bin total total stolz auf euch, was ihr unter diesen Bedingungen geschafft habt.“
Dr. Markus Söder brach auch eine Lanze für die bayerische Landwirtschaft: „Die halbe Welt isst und trinkt bayerisch. Die Landwirtschaft ist neben der Autoindustrie der beste Exportschlager Bayerns.“
Schmäh gab es aus dem Munde des Ministerpräsidenten gegenüber dem Genderwahnsinn. „Ich will dass es weiter Vater und Mutter heißt und Damen und Herren und Freund und Freundin und nicht Freund mit Sternchen. Ich habe keine Lust auf Ompa statt Opa und Oma und ich habe keine Lust auf Tanko für Tante und Onkeln.“
MdB Florian Oßner verewigt sich per Selfie mit dem Ministerpräsidenten und dem Bundesverkehrsminister.
Zudem will Dr. Markus Söder nicht zurück in die Steinzeit mit Tempolimit und Flugverbot und fragte: „Ein Lastenrad für die ländliche Gegend? … Nett gemeint aber am Ziel vorbei.“ Bei steigenden Spritpreisen möchte der Ministerpräsident die Pendlerpauschale erhöhen. Dann gab es eine Spitze auf die Grünen, „die wollen uns sagen, was wir machen sollen, obwohl wir es schon immer machen: Moore bewässern, den Wald schützen und die regenerativen Energien ausbauen.“
Für Dr. Markus Söder hat jeder Soldat, der in Afghanistan war, das Bundesverdienstkreuz verdient. Durch den Einsatz sind 20 Jahre Terrorismus verhindert worden. Die SPD nannte Söder „einen Bremsklotz bei der inneren Sicherheit“ und wer wie die Linken aus der NATO will, dem darf man nicht unser Land überlassen, der darf Deutschland nicht regieren. Von der FDP fühlt sich Söder verunsichert: Ja nein vielleicht? „Ich erwarte von der FDP Klarheit, aber er höre heraus, dass sie eine Ampel will, die dann mehrheitlich links ist.“
Eine Stimme für die Freien Wähler nannte Söder „eine verschenkte Stimme“ und Hubert Aiwanger einen „Außengastronomieminister“. Freie-Wähler-Stimmen fehlen unterm Strich der CSU. Besser wäre es, auf Freien-Wähler-Plakaten um die Zweitstimme für die CSU zu werben.
In seinen Abschiedsgruß schloss Dr. Markus Söder Bayern mit ein.
Nach rund einer Stunde schloss Dr. Markus Söder seine Rede: „Wir haben das Glück in der Geburtslotterie gehabt, weil wir in Bayern aufgewachsen sind. Lasst uns kämpfen gegen Links.“