Blick über das Nikolaviertel. - Foto: Willi Forster
Landshut - pm (23.09.2021) Der Stadtrat muss im Bauausschuss am 24. September und im Plenum am 1. Oktober darüber entscheiden, ob die Sanierungssatzung für das Nikolaviertel aufgehoben wird, oder ob eine Fristverlängerung von 15 Jahren entschieden wird. Laut Verwaltungsvorlage sollen die finanziellen und personellen Kapazitäten auf die durch die VU (vorbereitenden Untersuchungen aus den Neunziger Jahren) belegten Handlungsfelder begrenzt werden.
Die Satzung soll jedoch für eine Evaluierung und Bereinigung noch ausstehender Misstände um weitere 15 Jahre verlängert werden.
Willi Forster, Ulrich Theising und Christiane Vogel, die Sprecher der Arbeitsgruppen der Sozialen Stadt Nikola und Johann Haslauer sind der Meinung, dass sich gerade im sozialen Bereich vieles zum Positiven verändert hat. Einige soziale Einrichtungen leisten hervorragende Arbeit im Nikolaviertel. Das soziale Zentrum der AWO hat sich etabliert.
Die Nachverdichtung ist im Nikolaviertel im vollen Gange. Über 11.000 Einwohner mit über 80 Einwohner pro Hektar sprechen für sich. Im Niedermayerviertel oder in der Wolfgangsiedlung leben rund 30 Einwohner pro ha. Der Unterschied ist gewaltig. Deshalb ist es so wichtig, dass weiterhin größere Anstrengungen zur Verbesserung des Wohnumfeldes getätigt werden. Dies ist das Hauptziel der Sozialen Stadt. Durch den fortschreitenden Klimawandel und das sehr hohe Verkehrsaufkommen haben sich die Probleme im dicht besiedelten Gebiet gegenüber den Neunzigern verschärft. Es müssen große Anstrengungen für grüne Aufenthaltsflächen, Plätze, begrünte Fassaden und Dächer gemacht werden. Auch die Begrünung der Straßenzüge wird immer wichtiger. Es besteht die Gefahr der zu extremen Verdichtung. Auch durch die Liberalisierung der Baugesetze.
Das Wohnumfeld der Anwohner wird weiterhin durch den Schleichwegverkehr in der Nikola/Papiererstraße, in der Wagnergasse/Karlstraße und in der Ludmillastraße stark beeinträchtigt. Auch die Hauptverkehrsachsen Luitpoldstraße, Stethaimerstraße, Schlachthofstraße sind extrem belastend für die Anwohner. Zudem fehlen guten Querungshilfen in der Stethaimerstraße, Seligenthalerstraße, Schwestergasse (Flutmulde), Inn. Regensburger Straße.
Auch soziale Brennpunkte wie Teilareale rund um die Luitpoldstraße (Drachenburg, grünes Haus und anschließende Brachen, der Bereich rund um die Rennwegkreuzung. Auch das Areal rund um die Sturmvilla ist nicht gerade attraktiv. Hier konnten die Bürger den Abriss der denkmalgeschützen Villa gerade noch verhindern. Der Bereich rund um die alte Schlachthofhalle ist eine öde versiegelte Fläche und nicht attraktiv. Die Glasscherben in diesem Bereich sind leider immer noch nicht verschwunden.
Deshalb fordern die Arbeitsgruppen der Sozialen Stadt Nikola, wie auch die Verwaltung die Sanierungssatzung um weitere 15 Jahre zu verlängern, damit auch die Hausbesitzer mit den in Rahmen eines Sanierungsgebietes vorhandenen steuerlichen Abschreibungen eine zusätzliche Motivation und Unterstützung bei der Sanierung Ihres Besitzes haben. Wir Bürger der Arbeitsgruppen wollen uns natürlich weiterhin im Rahmen der Sozialen Stadt Nikola für das Nikolaviertel engagieren. Deshalb sollte die Struktur der Sozialen Stadt, mit Arbeitsgruppen und Quartiersbeirat erhalten bleiben.