Seit Jahren wird der Umfang des geplanten Schutzgebiets durch Ausweitung der Bebauung entlang des Englbergweges immer mehr vekleinert", kritisiert Stadträtin Elke März-Granda. Aktuelles Beispiel: die jüngste Sitzung des Bausenats. Dort stand wieder einmal ein baulicher Eingriff – weit über die ehemals festgelegten Schutzgebietsgrenzen hinweg - in das geplante Landschaftschutzgebiet „Maria Bründl-Salzdorf" auf der Tagesordnung.
„Mit dieser Salamitaktik versucht man bei den Stadträten und bei der Bevölkerung mehr Akzeptanz zu erlangen", mutmaßt ÖDP-Stadträtin Christine Ackermann. Die Ausweisung des Salzdorfer Tals als Landschaftsschutzgebiet ist seit über 40 Jahren geplant. Als wahres Kleinod bezeichnete Altoberbürgermeister Josef Deimer schon vor Jahren das Salzdorfer Tal. Der ganze Talraum sollte, laut Deimer, als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen werden. Die Weichen hierfür waren vom Stadtrat bereits gestellt worden. Dies war bereits im Jahr 2002, als das Verfahren zur Ausweisung des Landschaftsschutzgebietes mit einem einstimmigen Beschluss des Umweltsenats eingeleitet worden ist.
„Damals hieß es, die Abrundung der Bebauung südlich des Englbergweges sei abgeschlossen", so Ackermann. Ein Entwurf der Schutzgebietsverordnung und die Abgrenzung mit der Herausnahme aller bebauten Flächen liegen seit 2007 vor. Im Oktober 2007 rückte der Wunsch nach einem Landschaftsschutzgebiet in weite Ferne. Denn damals wurde die Ausweisung von der CSU-Mehrheit im Plenum ohne sachliche Begründung gestoppt. „Damit ignorierte man jahrzehntelange Bemühungen von Fachstellen, Verwaltung und Stadtrat", so die Kritik von Elke März-Granda.
„Seither hat sich an der Schutzwürdigkeit des Gebietes nichts geändert. Vielmehr ist das Salzdorfer Tal aufgrund der voranschreitenden Bebauung als wichtige Frischluftbahn für das Stadtklima mehr denn je von großer Bedeutung", ergänzt Ackermann.
„Deshalb fordern wir die Ausweisung des Tals als Landschaftsschutzgebiet in seinem jetzigen Umfang", betont März-Granda. Dass eine Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet trotz anfänglichen politischen Gegenwindes möglich ist, zeigt das Beispiel Tal Josaphat. „Dort hat die Mehrheit der Stadträte aufgrund der enormen Proteste aus der Bevölkerung keine weitere Bebauung mehr zugelassen und das Tal unter Landschaftsschutz gestellt", so März-Granda.
Eine landwirtschaftliche Nutzung wird durch die Unterschutzstellung in keinster Weise beeinträchtigt oder verhindert. „Auch wenn dies fälschlicherweise immer wieder von der Gegenseite behauptet wird", betont Ackermann.
„Das Salzdorfer Tal ist in seinem Charakter einzigartig für Landshut", so März-Granda. Es besticht als landschaftliches Kleinod und stellt eine wertvolle Biotopverbundfläche im Tertiärhügelland dar. Als stadtnahe Erholungslandschaft ist es nach wie vor von großem Allgemeininteresse.