LANDSHUT: In den Abendstunden kam es am heutigen Sonntag gegen 19.50 Uhr zu einer erhöhten Chlorgaskonzentration im Betriebsraum des Stadtbades Landshut. Die Feurwehr war mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz.
In dem Raum, in dem die, erst vor einer Woche gewarteten und mit neuen Ventilen ausgestatten, Chlorbehälter lagern, wurde eine deutlich zu hohe Konzentration gemessen, weshalb die Warnanlage und die Sprinkleranlage auslösten. Der Badebereich war zu keiner Zeit gefährdet, da die Abschaltmechanismen alle einwandfrei funktionierten und sofort die Sprinkleranlage im Lagerraum ausgelöst wurde. Dennoch wurde vorsorglich das gesamte Bad evakuiert, insbesondere, da die Konzentration nach Regelung der Sprinkleranlage erneut sofort anstieg. Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt.
Die Freiwillige Feuerwehr Landshut rückte mit allen verfügbaren Kräften, inklusive dem Gefahrguttrupp aus und gab nach eingehenden Messungen und Außerbetriebsetzung der entsprechenden Bereiche Entwarnung. Die Sachbearbeitung hat die Polizei Landshut in enger Zusammenarbeit mit dem Gefahrguttrupp Deggendorf und dem Gewerbeaufsichtsamt übernommen.
Der ofizielle Bericht der Feuerwehr kurz nach 23 Uhr:
Die Landshuter Feuerwehr wurde am Sonntagabend mit einem Großaufgebot zum Landshuter Stadtbad alarmiert. Dort wurde ein Chlorgasaustritt festgestellt. Noch während der Anfahrt der verständigten Rettungskräfte begannen die im Stadtbad anwesenden Mitarbeiter damit, das gesamte Bad zu evakuieren. Dies war bis zum Eintreffen der Feuerwehr und der Rettungsdienste im Wesentlichen abgeschlossen, so dass sich die Einsatzkräfte sofort auf den Chlorgasaustritt konzentrieren konnten.
Während die Polizei die Straßen rund um das Stadtbad absperrte, wurde durch die Feuerwehr direkt vor Ort sofort ein großflächiger Sperrkorridor rund um den Technikraum mit den Chlorfässern errichtet. Parallel wurden Einsatzkräfte mit schwerem Atemschutz und speziellen Chemikalienschutzanzügen ausgerüstet und auch eine Dekontamitionsanlage aufgebaut. Nach der Einweisung durch die anwesenden Mitarbeiter des Stadtbads begaben sich zwei Mann mit Chemikalienschutzanzug in den betroffenen Technikraum und schlossen dort die Ventile der beiden im laufenden Betrieb angeschlossenen Chlorfässer, so dass kein weiterer Austritt mehr erfolgen konnte. Anschließend begaben sich die beiden Männer zum Dekontaminationsplatz und wurden dort von Kollegen komplett gewaschen, ehe sie die Anzüge ausziehen konnten. Nach dem Schließen der Ventile begannen dann weitere Einsatzkräfte – teils ebenfalls mit schwerem Atemschutz – damit, an diversen Punkten rund um den Technikraum Messungen und Nachkontrollen durchzuführen. Dabei wurde keinerlei gefährliche Konzentration mehr gemessen, so dass daraufhin endgültig Entwarnung gegeben werden konnte.
Somit konnte die Feuerwehr auch damit beginnen, sämtliche Einsatzmittel zurückzunehmen und die Kräfte nach und nach aus dem Einsatz zu entlassen. Seitens der Landshuter Feuerwehr waren insgesamt 108 Mann aus fünf Löschzügen (Stadt, Achdorf, Rennweg, Hofberg, Siedlung) sowie der Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung vor Ort. Die Einsatzleitung lag bei Stadtbrandrat Erich Gahr und Stadtbrandinspektor Martin Dax. Nach Abschluss der feuerwehrtechnischen Maßnahmen wurde die Einsatzstelle an Beamte der Polizei übergeben.
Über verletzte Personen ist der Feuerwehr zum aktuellen Zeitpunkt nichts bekannt. Zur Unglücksursache und über einen eventuell entstandenen Sachschaden ermittelt nun die Polizei. Seitens der Rettungsdienste waren sechs Rettungswägen, drei Notärzte, ein Krankentransportwagen und zwei Einsatzleitfahrzeuge mit rund 30 Einsatzkräften vor Ort. Die Polizei hatte mehrere Streifen im Einsatz.”