VILSBIBURG. Bislang unbekannte Täter versuchten augenscheinlich eine Kohlensäurekartusche in einem Waldstück zu sprengen. Kurzzeitig für Aufregung sorgte eine Kohlensäurekartusche, wie sie in Privathaushalt für die Anreicherung von Trinkwasser mit Kohlensäure verwendet wird. Diese wurde von Mitarbeitern des städtischen Bauhofs bei Arbeiten in einem unmittelbar hinter der Bergkirchen (Wallfahrtskirche Maria Hilf) gelegenen Waldstücks am Mittwoch, 20.03., gegen 12.50 Uhr, aufgefunden.
Sie war im Spalt eines Baumstumpfs fest eingeklemmt und mit einer Zündschnur versehen. Die daraufhin informierte Polizei Vilsbiburg war kurze Zeit später mit mehreren Fahrzeugen am Fundort und sperrte diesen zunächst ab. Nach einer ersten Inaugenscheinnahme durch die Polizeibeamten war schnell klar, dass die von dem „Fundstück" ausgehende Gefährdung relativ gering und die offensichtlich selbstgebastelte Zündschnur schon seit längerer Zeit abgebrannt war. Ebenso war ersichtlich, dass die Kartusche dort wohl schon längere Zeit steckte.
Um alle Eventualitäten ausschließen zu können, wurde dann die Technische Sondergruppe des Bayerischen Landeskriminalamtes angefordert. Diese trafen gegen 15.00 Uhr am Fundort ein und entfernten die Kartusche aus dem Baumstumpf. Dabei erhärtete sich der Verdacht, dass diese sich dort schon längere Zeit befand. Die Sprengstoffexperten stellten auch sehr schnell fest, dass von dem Gegenstand keine Gefährdung mehr ausging. Die Absperrung wurde daraufhin aufgehoben.
Die Kartusche wird nun durch das Bayerische Landeskriminalamt eingehend einer chemischen und daktyloskopischen Untersuchung unterzogen. Schon jetzt lässt sich die Aussage treffen, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit vermutlich um das Werk von Jugendlichen handelt, die einen Sprenkörper herstellen wollten. Die bisherigen Erkenntnisse deuten eindeutig darauf hin, dass dabei verhältnismäßig amateurhaft vorgegangen wurde. Ungeachtet dessen hat die Polizei Vilsbiburg ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet. Wer sachdienliche Hinweise zur Aufklärung geben kann, wird um telefonische Kontaktaufnahme mit der Polizei Vilsbiburg, Tel. 08741-96270, gebeten.