Landshut - pol (30.01.2020) Am Sonntag, gegen 18 Uhr, erschien ein 71-Jähriger aus dem Landkreis Rottal-Inn zur Anzeigenerstattung wegen eines Betrugs bei der Polizeiinspektion Landshut. Soweit ist dieser Vorgang nichts Ungewöhnliches. Erst als der Rentner den betreffenden Sachverhalt schilderte, stellte sich heraus, dass der vorliegende Fall in die Rubrik „Außergewöhnlich“ einzuordnen ist. Was war passiert?
Der 71-Jährige kann laut eigener Aussage seinen ehelichen Pflichten gegenüber seiner zehn Jahre jüngeren Ehefrau nicht mehr voll umfänglich nachkommen, deshalb suchte er im Internet nach Lösungsmöglichkeiten. Über eine Erotik-Plattform entdeckte er eine vielversprechende Anzeige und nahm daraufhin mit dem Unbekannten erfolgreich Kontakt auf. Als Adresse für das Liebesabenteuer wurde eine Straße im Stadtgebiet Landshut angegeben.
So machte sich das Ehepaar am Sonntag auf den Weg nach Landshut. Tatsächlich trafen sie am vereinbarten Ort auf einen jungen Mann, dem für seine Liebesdienste vorab ein unterer dreistelliger Eurobetrag ausgehändigt wurde. Vorher, so der Unbekannte, hätte er aber noch einige Besorgungen zu tätigen und ließ sich von dem Rentner zu einer Tankstelle fahren. Anschließend ging es zu einer weiteren Adresse, bei der angeblich Kleidungsstücke abgeholt werden sollten. Jedoch tauchte der unbekannte Liebesdiener nach der zweiten Adresse nicht mehr auf, das Ehepaar wartete vergebens. Dies veranlasste den 71-Jährigen zur Polizeiinspektion Landshut zu fahren, um dort Anzeige wegen Betrug zu erstatten. Intensive Ermittlungen der Polizei führten tatsächlich zu einem 21-jährigen, amtsbekannten, Landshuter, der bereits wegen zahlreicher Delikte in Erscheinung getreten ist.