Landshut (03.05.2017) Wo früher Container von Reifen Wagner standen, fahren heute Kinder mit einem großen Holzschiff über ein Meer aus Sand. Die angrenzende Klostermauer ist Anker für die Kletterburg.
Und der Unterstellplatz für Mülleimer ist zur Kreativecke umgestaltet – mit großer Tafel, mit Verkaufs- und Spielbord und einem Regal, in dem Kinder sortieren lernen und Sudoku spielen können.
Fünf Jahre nach der Gründung der ersten beiden Kindernester des Vereins ZAK (Zentrum für Arbeit und Kultur) im Nikolaviertel ist die Idee der Zusammenarbeit von Erzieherinnen und Tageseltern in kleinen, familienähnlich strukturierten Gruppen nicht nur im Nikolaviertel fest verwurzelt. Seit zwei Jahren gibt es auch die Kinderarche im Auerweg und seit eineinhalb Jahren die Villa Kunterbunt im Magdalenenheim. Und mussten sich in der Anfangszeit die Kindernester einen Garten um die Ecke teilen, werden neue Nester nur noch mit direktem Zugang zu einer Freifläche eingerichtet.
Seit April ist nun die erste Gruppe der ZAK-Kinder in dem ehemaligen Bürohaus von Reifen Wagner in der Johannisstraße zuhause. Im Mai zieht die zweite Gruppe in den ersten Stock des Hauses. Den Traumspielplatz hinter dem Haus und vor der Klostermauer teilen sich die beiden Kindernester und nutzen ihn nach Absprache.
Seit diesem Jahr arbeitet der Verein eng mit dem Bildhauer und Naturspielplatz-Bauer Örni Poschmann zusammen. Zum Ausbau des ehemaligen Müllplatzes hat er die 22-jährige Marie aus Hannover mitgebracht, die – wie einst Örni Poschmann selbst – Erfahrungen in der Tradition der Wandergesellen gesammelt hat: Über Berlin und Hamburg, Kopenhagen und Nürnberg hat sie ihr Weg in die Werkstatt von Poschmann geführt. Für den Spielplatz in der Johannisstraße hat sie noch ein paar Tage extra in Landshut drangehängt.
Für die Kleinsten das Traumschiff in der Johannisstraße, für die Schulkinder die Balancierstrecke im kleinen Garten hinter dem Nikola-Stüberl, der nach und nach ausgebaut wird. „Man kann aus jedem kleinen Fleck etwas Tolles für Kinder bauen“, davon ist Poschmann überzeugt. Und Quartiersmanagerin Ele Schöfthaler freut sich, dass mit beiden Spielgärten nun auch Familien aus dem Quartier, die keinen eigenen Garten haben, am Wochenende einen spannenden Spielplatz für sich und ihre Kinder haben.
Interessierte Familien können sich montags von 8 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr sowie donnerstags zwischen 10 und 18 Uhr an die Quartiersmanagerin, Seligenthaler Straße 26, wenden.
Im Bild oben: Tagesmütter des Vereins zusammen mit ZAK-Vorsitzender Ele Schöfthaler (Dritte von rechts) und Bildhauer Örni Poschmann vor dem stabilen Spielschiff im Sandmeer des neuen Spielplatzes vom ZAK-Verein.
Wandergesellin Marie aus Hannover vor Örni Poschmann zusammen mit drei
ehrenamtlichen Helfern des Vereins beim Ausbau der Kreativecke im früheren
Mülleimerplatz.