Landshut - pm (09.09.2020) „Wir haben Platz“. Unter diesem Motto demonstrierten heute, Mittwochabend in der Altstadt (Foto) spontan u.a. Seebrücke, Fridays for Future und Café Resistenza für die sofortige Aufnahme von Geflüchteten, insbesondere aus dem Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos.
Am Dienstagabend brach dort, im größten Flüchtlingslager an den EU-Außengrenzen, ein Großbrand aus. Durch dieses Feuer wurde der Großteil des Lagers zerstört und damit unbewohnbar gemacht. Aber nicht erst seit dem Feuer seien die Zustände dort menschenunwürdig, so die Demonstrierenden. Das Lager, welches ursprünglich für 2.800 Menschen errichtet wurde, fasste zuletzt über 13.000 Menschen, darunter 4.000 Kinder.
Es verfügte weder über ausreichende sanitäre Anlagen, noch war es möglich Infektionsschutzregeln einzuhalten.
Die Demonstration forderte die Aufnahme von Geflüchteten in europäischen Ländern, aber vor allem in Deutschland, konkreter in Bayern. Einige Bundesländer wollen handeln und im Rahmen von Landesaufnahmeprogrammen Menschen bei sich aufnehmen. Bayern müsse dem folgen, so eine Forderung der Aktivist*innen – hier sehen sie Bundesinnenminister Seehofer in der Verantwortung.
„Seit Jahren wird die humanitäre Katastrophe in den Lagern durch die Bundesregierung geduldet – das muss aufhören.“, so ein Redner.
„Kein Mensch ist illegal – Bleiberecht überall!“ skandierten die Teilnehmer*innen auf ihrem Zug durch die Innenstadt.