Viele Hände packen an. So konnte das Bündnis Ukraine Hilfe, den 100sten LkW nach Irpin auf die Reise schicken. An Bord hatte er Schulmöbel, Sportartikel, Feuerwehrausrüstung und Medikamente. OB Alexander Putz wünschte eine gute Fahrt für die Nachbarschaftshilfe in Europa.
Landshut – pm (30.09.2022) Der 100ste Laster des Bündnis Ukraine Hilfe wurde im Beisein von Oberbürgermeister Herrn Putz feierlich in Richtung Kiew verabschiedet. Der 40 Tonner ist vor allem mit Schulmöbeln beladen und wird so die Wiederaufnahme des Unterrichts für Grundschüler in einer Irpiner Schule ermöglichen.
Der Schulunterricht gestaltet sich in den Krisengebieten sehr schwierig und findet oftmals nicht in den eigentlichen Schulräumen, sondern in den bombensicheren Kellern der Gebäude statt, ist aber für die Kinder sehr wichtig. Nicht nur für die Bildung, sondern auch, um sie von dem grausamen Geschehen, das um sie herum stattfindet und das sie in ihren jungen Jahren nicht erleben sollten, abzulenken. Viele von den Kindern haben Elternteile, Familienangehörige oder Freunde verloren. Viele sind schwer traumatisiert.
Daher freut sich das Bündnis Ukraine Hilfe, mit der Unterstützung vieler Spender aus Niederbayern, ein bisschen Alltag in das Leben der Kinder zurückbringen zu können.
Um diesen Transport zu ermöglichen, waren viele helfende Hände am Werk.
Allen voran die Gemeinde Altdorf, vertreten durch ihren Bürgermeister Sebastian Stanglmaier. Altdorf hat Schulmöbel für 250 Schüler gespendet: Stühle, Tische, Tafeln, Bänke, Regale und Schränke, alles was nach der Renovierung der Grundschule in Altdorf nicht mehr eingesetzt werden konnte, durfte vom Bündnis Ukraine Hilfe abgeholt werden. Initiatorin der Aktion ist die ehrenamtliche Helferin Sigrid Hochriegl, die sich für das Bündnis stark macht.
Nachdem die Möbel von ukrainischen und einheimischen Helfern ins Lager bei der Alten Kaserne gebracht wurden, gestaltete sich die Organisation des Transports in die Ukraine erstmal sehr schwierig. Es musste eine Schule gefunden werden, die wieder in Betrieb geht, ein Sattelschlepper, der die entsprechende Größe hat und auch in das Krisengebiet fährt und natürlich die Finanzierung des Fahrzeugs.
Hier gelang es Herrn Sawjuk, auch ein aktives Mitglied des Bündnis Ukraine Hilfe, Kontakt zur aktuellen Stadtverwaltung in Kiew herzustellen. Von hier aus wurde eine Schule gesucht, die das komplette Equipment dringend benötigt. Fündig wurde die Stadtverwaltung in der Stadt Irpin, die schon relativ früh wieder befreit werden konnte und aus der von schrecklichen Greultaten der russischen Besatzer in den deutschen Medien mehrfach berichtet wurde. Mittlerweile liegt ein Schreiben der Stadtverwaltung von Kiew vor, die sich herzlich bei den Bürgern aus Landshut für die Unterstützung bedankt.
Der zur Verfügung gestellt 40 Tonnen wurde am Mittwoch von vielen fleißigen Händen beladen. Aufgrund der verschiedenen Formate gestaltete sich das nicht ganz einfach und die Helfer waren bis in die späten Abendstunden beschäftigt, alles „an Bord“ zu bringen.
Unterstützung kam auch aus dem bayerischen Wald, genau genommen vom TSV Grafenau, der eine Spende von Herrn Beringer zum 50-jährigen Vereinsjubiläum erhielt. Von dort stammt das Sportequipment für die Schüler und Schülerinnen in Irpin. Je 50 Volleybälle, Fußbälle, Basket- und Handbälle, dazu Ballpumpen und Tornetze, mit denen den Kids hoffentlich unbeschwerte Stunden beim Schulsport ermöglicht werden können.
Auch die Feuerwehr in der Ukraine erhält Unterstützung durch ihre Kollegen aus Zwiesel in Form von Schutzausrüstungen und medizinischem Equipment. All dies wurde von der Firma Lambürger und dem ehrenamtlichen Fahrer Flavio aus dem bayerischen Wald in die Ballsporthalle in Landshut gebracht.
Die von Herrn Prokosch organisierten Krankenbetten, die vom bayerischen Roten Kreuz gespendet wurden und Medikamente im Wert von mehreren tausend Euro aus privaten Spenden, viele davon von Landshuter Schulen, befinden sich mit auf dem Weg zu den Patienten im Krisengebiet.
Weitere Hilfsgüter, die sich schon in Kisten verpackt in der Sammelstelle befanden, wurden von Helfern aus der Ukraine und von Schülern der FOS/BOS in deren Freizeit verpackt.
Oberbürgermeister Alexander Putz, zeigte sich bei seinem Besuch und der Verabschiedung des Transporters sehr beeindruckt und bedankte sich herzlich: „Ich möchte mich bei allen, die hier mithelfen, egal ob aus der Ukrainie oder aus Landshut und Niederbayern, ganz herzlich bedanken. 600 Tonnen Hilfsgüter, die in die Ukraine geschickt wurden, dazu die Unterstützung der circa 1.000 Flüchtlinge hier vor Ort. Es ist ganz toll, was das Bündnis Ukraine Hilfe im Zusammenwirken Vieler auf die Beine gestellt hat. Sie leben etwas, was eigentlich selbstverständlich sein sollte, nämlich Nachbarschaftshilfe - Nachbarschaftshilfe auch in Europa.“
Ebenso drückte OB Alexander Putz nochmals seinen Respekt und seine Bewunderung für die Menschen in der Ukraine aus, sie verdienen alle unsere Unterstützung, sie kämpften dort auch für unsere Freiheit und unsere demokratischen Werte.
Das Bündnis Ukraine Hilfe dankt der Stadt Landshut, Oberbürgermeister Putz, Bürgermeister Sebastian Stanglmaier und allen weiteren beteiligten Personen und Vereinen ganz herzlich.
„Wenn auch Sie notleidenden Menschen in den Krisengebieten helfen wollen, spenden Sie gerne. Die hohen Transportkosten in die Krisengebiete treffen auch uns hart und verteuern signifikant die Hilfslieferungen“ so Bernd Einmeier.
Bitte helfen Sie mit und spenden Sie auf folgendes Konto: Bündnis Ukraine Hilfe, Treuhand Konto der DCG, IBAN DE 53 7435 0000 0020 9488 40 bei der Sparkasse Landshut.
Irpin Info:
Irpin (ukrainisch Ірпінь; russisch Ирпень Irpen) ist eine Stadt in der ukrainischen Oblast Kiew mit etwa 47.000 Einwohnern (2016). Die Stadt befindet sich etwa 27 Kilometer nordwestlich von Kiew am Ufer des Irpin.
Ein Urlaubsort Irpin wurde 1899 gegründet, als dort die Bahnstrecke Kowel–Kiew zwischen Kiew und Kowel gebaut wurde. 1958 erhielt Irpin die Stadtrechte. Im Jahr 2020 kam die Stadt zum Rajon Butscha.
Am 24. Februar 2022 begann der russische Überfall auf die Ukraine. Irpin und der Flughafen Kiew-Hostomel wurden im März 2022 zum Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen, mit etlichen zivilen Opfern. Große Teile der Bevölkerung wurden evakuiert. Die Stadt konnte von der russischen Armee nicht vollständig eingenommen werden. Ende März eroberte die ukrainische Armee das Stadtgebiet zurück.
Anfang April wurde von 200 bis 300 getöteten Zivilisten, die teils von russischen Soldaten vergewaltigt und gefoltert worden waren, berichtet. Laut dem Bürgermeister habe eine Geschlechtertrennung stattgefunden, wobei die ukrainischen Männer teils selektiv und teils willkürlich erschossen wurden. Außerdem seien russische Truppen mit ihren Panzerwagen über die Leichen gefahren. - Quelle: Wikipedia
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