Landshut - pm (17.09.2018) Am Sonntag, 16. September, fand in Landshut auf dem Dreifaltigkeitsplatz eine Solidaritätskundgebung unter dem Motto "#HAMBIBLEIBT - Demokratie vor Firmeninteressen!" für den Erhalt des Hambacher Forstes statt. Dem kurzfristigen Aufruf von Privatpersonen waren knapp 100 Menschen gefolgt. Sie gingen gegen Demokratieabbau und das rücksichtslose Vorgehen des Energieriesen RWE auf die Straße.
Die Initiative zu dieser Kundgebung ging von dem Keramikmeisterschüler Jonathan Lohr aus, welcher die zahlreichen *Teilnehmer begrüßte und bemerkte: “Zur Stunde werden in Deutschland null Prozent des Energiebedarfs durch Braunkohle in die Netze eingespeist. Es geht also nicht
einmal mehr um den Rohstoff! Hier will ein Konzern mit einem autoritären Verständnis von Staat und Gesellschaft der Bevölkerung seinen Willen aufzwingen, sie einschüchtern und sie spüren lassen, wem in der Regierung mehr Gehör geschenkt wird!“
Weiter Larissa Stolfig von der Transition Town Initiative "Landshut im Wandel e.V.": "Dieses Waldgebiet ist mehr als 12.000 Jahre alt, es entstand nach der letzten Eiszeit. Seine ältesten Bäume leben seit mehr als 350 Jahren! Das Vorgehen von RWE ist rücksichtslos und missachtet sowohl
diesen einzigartigen natürlichen Lebensraum als auch die Interessen der Betroffenen!"
Dazu die grüne Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger: "Diese Woche kommt der Film über Wackersdorf in die Kinos. Der erfolgreiche zivilgesellschaftliche Widerstand gegen die Wiederaufbereitungsanlage für nuklearen Abfall sollte uns ein Vorbild sein. Es erinnert uns daran,
was alles möglich ist, wenn wir zusammen arbeiten!" Falk Bräcklein von der MUT-Partei rief zum Abschluß auf: "Demonstrieren alleine reicht nicht!
Lasst uns unser Konsumverhalten in allen Lebensbereichen überdenken. Wenn wir mit den Geschäftspraktiken eines Konzerns nicht einverstanden sind, dann nehmen wir dessen Leistungen eben nicht mehr in Anspruch! Wenn wir die Folgen der Energiegewinnung durch die Monopolisten nicht hinnehmen wollen, dann müssen wir unseren Strom bei ökologischen und regionalen Anbietern beziehen!"
Im Anschluss an die Kundgebung bewegte sich ein spontaner Demonstrationszug vom Ländtor aus über die Isarpromenade zum Maxwehr, welcher auf großen Zuspruch bei den Landshuter *Bürgern stieß und sogar mit Applaus begleitet wurde. Zeitgleich gelang es in Buir (Kerpen, Nordrhein-Westfalen) etwa 7000 Aktiven, in das abgesperrte Waldstück vorzudringen, um die *Bewohner der Baumhäuser zu unterstützen und bis auf Weiteres vor einer Räumung zu bewahren.