Rosi Steinberger: Der Artenschwund ist eines der großen Probleme, denen wir uns stellen müssen.
Landshut - pm (27.05.2020) Der Landschaftspflegeverband Landshut kümmert sich unter anderem um bedrohte Tierarten, legt Blühflächen an und unterstützt die Kommunen bei der ökologischen Aufwertung von kommunalen Flächen. Die Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger von den Grünen ließ sich einige der neuesten Projekte zeigen.
Die erste Station war das Ansiedlungsprojekt der ungarischen Graurinder in der Landshuter Ochsenau. Die vier Ochsen haben sich inzwischen sehr gut eingelebt und sind schon deutlich herangewachsen. Umschwärmt von einem Starenschwarm erinnert das Bild der grauweißen Rinder an die afrikanische Savanne, findet Steinberger. Das Projekt wird von der Bevölkerung sehr gut angenommen, erklären Tobias Lermer und Helmut Naneder, die Geschäftsführer des LPV.
In unmittelbarer Nähe der Graurinder findet man im schattigen Auwald kleine Tümpel, die zum Lebensraum von Amphibien geworden sind. Gelbbauchunken hüpfen davon, die eine spektakuläre gelbgefärbte Bauchseite vorweisen können. Auch Molche gibt es in diesen Tümpeln. Zum Beispiel den bauchseitig knallrot gefärbten Bergmolch. Auch beim Feuersalamander werden Anstrengungen unternommen, um diese seltene Art wieder im Bestand zu stärken und geeignete Lebensräume, sowie Fortpflanzungsgewässer anzulegen. Die Isarhangleite bietet mit ihren schattigen Flanken und den überall austretenden Quellen ideale Bedingungen für diese feuchteliebenden Arten, die leider bei uns sehr selten geworden sind.
Aber es geht auch anders: auch sehr trockene Standorte finden sich im Isartal, dort gedeihen seltene Pflanzenarten wie Bergklee, Küchenschelle oder das Helmknabenkraut, eine der wenigen Orchideen unserer Region. "Zum Glück konnten wenigstens einige der wertvollen Lebensräume im Isartal gerettet werden", freut sich Steinberger. Zum Glück gibt es aber auch einen rührigen Landschaftspflegeverband, der in Zusammenarbeit mit vielen Landwirten diese Kleinode hegt und pflegt. "Diesen Einsatz kann man gar nicht hoch genug schätzen, denn wie wir alle wissen, ist der Artenschwund eines der großen Probleme, denen wir uns stellen müssen", so Steinberger. Nicht zuletzt dank Corona schätzen viele Menschen die Natur vor der Haustür als Erholungsort wieder mehr als früher. Wenn man mit der Natur schonend umgeht und nur als Betrachter auftritt, haben also alle Seiten etwas davon.