Der Bauernverband und Frau Goderbauer, Mitglied des bayerischen Landtags, geben sich entsetzt, weil der Landkreis Landshut den Grundwasser- schutz über die wirtschaftlichen Interessen der Bauern stellt. Frau Goderbauer spricht sogar von Ablenkungsmanöver und Schaumschlägerei, wenn sich besorgte Bürger und Kommunalpolitiker um den Zustand unseres Grundwassers sorgen.
Aber die Tatsachen sprechen für sich. Es wird Zeit, dass die Brisanz der Lange endlich auch vom Bauernverband erkannt wird.
Frau Goderbauer, wissen Sie nicht, dass die Brunnen in Krönig überhöhte Werte eines Pflanzenschutzmittels aufweisen und nur noch eingeschränkt nutzbar sind? Wissen Sie nicht, dass der Wasserzweckverband Rottenburger Gruppe auf den Suche nach einem neuen Brunnen ist, weil sich die Nitratbelastung dem Grenzwert nähert? Wissen Sie nicht, dass man im nördlichen Landkreis, wo die Schweinedichte deutschlandweite Rekordwerte angenommen hat, über Wasseraufbereitung nachdenken muss? „Wasseraufbereitung" verbindet man eher mit Megastädten in der Dritten Welt, nicht mit unserer Heimat. Viele, die nach einem Auslandsaufenthalt nach Bayern zurückkehren, schätzen es sehr und sind stolz, dass man in Bayern das Lebensmittel Nummer 1 bedenkenlos genießen kann – bisher jedenfalls. Der Kreisausschuss hat absolut Recht, wenn er dem Grundwasserschutz Priorität einräumt! Von der Wahlkreisabgeordneten könnte man sich dagegen etwas mehr Sachverstand und Engagement für unser wichtigstes Lebensmittel erwarten.
gez.
Rosi Steinberger
Kreisrätin (Die Grünen)