Die Berichterstattung in der örtlichen Presse über den Bürgerstammtisch von Herrn Lothar Reichwein suggeriert, dass bei der Veranstaltung (3.10.) nur Zustimmung zur Westtangente und zur Weiterführung über die B11 hinaus vorgeherrscht hätte. Dem möchte ich deutlich wider- sprechen.
Denn auch der Aussage, dass sich der Landkreis, bzw. die betroffenen Gemeinden Tiefenbach und Kumhausen um die Weiterführung kümmern würden, wurden mehrmals Argumente dagegen gesetzt.
Welche Interessen soll die Gemeinde Tiefenbach haben, der Weiterführung zuzustimmen und evtl. sogar hier mitzufinanzieren (Herr Bürgermeister Strasser hat ja auch keine offizielle Stellungnahme abgegeben)? Als Argument wurde aufgeführt, dass einige Navigationsgeräte bereits heute die Verbindung zwischen B11 (künftiger Kreisel Westtangente/B11) und B15 über die LA21 (Obergolding- Mittergolding) darstellen und damit im Falle einer Verwirklichung der Westtangente auch der Schwerlastverkehr diese Ausweichstrecke nutzen würde. In diesem Fall wäre die Gemeinde Tiefenbach gut beraten, den Durchgangsverkehr über 7,5 t zu untersagen. Denn die LA21 ist für ein verstärktes Verkehrsaufkommen dieser Fahrzeugklassen bestimmt nicht ausgebaut. Und damit wäre der Schwerlastverkehr wieder auf der bestehenden B15 (Veldener Straße) und das Verkehrschaos geht munter weiter.
Wo ist dann also der Mehrwert der Westtangente? Das Interesse des Landrates an dieser Angelegenheit kommt ja deutlich zum Ausdruck, wenn er nur lapidar schreibt, dass die Stadt zuerst ihre Aufgaben erledigen soll und dann werde man sehen. Dass Landshut in den nächsten Jahren ein Verkehrskollaps droht, dürfte mittlerweile allen Bürgerinnen und Bürgern, wie auch den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung klar sein. Weder eine Westtangente noch die derzeit diskutierte „Entlastungsstraße Ost", die bei der Fachhochschule aufhört und den Verkehr nur wieder auf die bestehende Niedermayerstraße führt, sind meines Erachtens sinnvoll.
Hören wir endlich mit dem Stückwerk auf, immer nur punktuell Verkehrsprobleme lösen zu wollen. Wir brauchen endlich ein Gesamtkonzept über die Verkehrsführungen in und um Landshut. Die Stadt vom Verkehrskollaps zu befreien ist aufgrund der Lage im engen Isartal eine Herausforderung. Umso mehr muss eine ganzheitliche Betrachtung angestellt werden, um mit allen Beteiligten eine langfristige Lösung hinzubekommen. Und mit den alten Märchen wie „B15 neu über die A92 hinweg" muss ebenfalls aufgeräumt werden. Es braucht Konzepte die schnellstmöglich umgesetzt werden können und nicht von Luftschlössern abhängig sind.
gez.
Stefan K. Gruber
Wildbachstraße, 84036 Landshut