Vorweg: Brunnen sind generell ein bele- bendes und aufwertendes Gestaltungs- element in der Innenstadt, vorausgesetzt der Standort passt und die Kosten sind für die Stadt tragbar. Deshalb einige Anmerkungen, die in der bisherigen Berichterstattung nicht erwähnt wurden. - Im Bild der Standort für den Reidel-Brunnen vor dem Geschäft "Holzwurm", wo jetzt eine Litfaßsäule steht.
1. Standort: Der jetzige anvisierte Standort, vor den Häusern Neustadt 451/452, vor dem Spielzeuggeschäft "Holzwurm", auf der Gehwegverbreiterung, wurde als einzig vertretbarer Standort aus Sicht des Landesamtes für Denkmalpflege gesehen. Aber: Nicht für den vorgesehenen überdimensionierten Brunnen, sondern nur für einen schlichten Granittrog. Sollte der im Bausenat abgesegnete Standort verwirklicht werden, so ist er meines Wissens der einzige Brunnen in unmittelbarer Nähe - ca. ein Meter - zu einer belebten Straßenkreuzung. Der beabsichtigte Zweck des Brunnens, während des Wochenmarkes am Freitagvormittag, „… Obst zu waschen“ wird nicht erfüllt werden könnenn, denn der Brunnen wird aller Voraussicht nach mit Fahrrädern regelrecht „zugeparkt“ sein.
2. Kosten: Da sich bei Geld bekannterweise der Spaß aufhört, möchte ich den geschätzten Lesern deshalb die Kosten für die Brunnen in der Stadt Landshut nicht vorenthalten: In den städtischen Brunnen „verplätschern“ jährliche Wasserkosten in Höhe von 90.000 €uro. Davon allein entfallen für den Koenig-Brunnen in der Altstadt 40.000 €uro. Für den geplanten Brunnen muss man - Trinkwasser vorausgesetzt - mit ca. 10.000 €uro pro Jahr rechnen. Für Anschlusskosten kalkuliert die Verwaltung ca. 7.350 €uro. In der Sitzung des Bausenates wurde darauf hingewiesen, dass bei der bereits beschlossenen grundlegenden Neugestaltung der Neustadt in den Jahren 2014/15 der Brunnen eventuell - um in das Konzept zu passen - wiederum verlegt werden müsste. Selbstverständlich wieder mit den dafür anfallenden Anschlusskosten. „Schilda lässt grüßen“.
Unter diesen Gesichtspunkten kam mein Einwand in der Ausschußsitzung, sich für solche Maßnahmen Sponsoren zu suchen.
Das Dilemma wird vollendet, da das Gesundheitsamt bei einem Trinkwasserbrunnen die günstige Druckknopf-Lösung nach der neuen Trinkwasserverordnung hygienisch nicht für vertretbar hält. O-Ton: „Es besteht die Gefahr der Bildung von gesundheitlichen Biofilmen (u. a. Legionellen und Pseudomonaden)“.
Nur der Vollständigkeit halber angemerkt: Auch die Verwaltung hat zu diesem Vorhaben eine umfangreiche negative Stellungnahme abgegeben. Im übrigen befasste sich der Stadtrat bereits 1989 mit der „Einsparung von Trinkwasser bei städtischen Brunnen“.
Bei objektiver Betrachtung wird mir der Leser Recht geben, wenn ich der Meinung bin: „Zeit wird`s“.
Fazit: Brunnen sind als Gestaltungselement wünschenswert, aber nicht „auf Teufel komm raus“, sondern wohl überlegt und mit vertretbaren Kosten.
Erwin Schneck
Stadtrat, Freie Wähler