Das neuformierte Team der Roten Raben trumpft beim Meister Schwerin groß auf und bleibt Bundesliga-Spitzenreiter. Das nennt man mal ein echtes Ausrufezeichen in der Anfangsphase der Bundesliga-Saison: Die Roten Raben gewannen am 2. Spieltag beim amtierenden Meister Schweriner SC bravourös mit 3:0. Das Team von Jorge Munari war total überlegen. Im Bild Dominique Lamb.
Das dokumentieren am besten die einzelnen Satzergebnisse: 25:20, 25:17 und 25:13. Der Trainer, der der gleichen Startformation wie drei Tage zuvor beim Sieg gegen Hamburg vertraute, war hochzufrieden: „Die ganze Mannschaft hat sehr gut, sehr konzentriert gespielt, Es war phantastisch." Die Vilsbiburgerinnen grüßen nun mit dem Maximum von sechs Punkten nach zwei Spieltagen weiterhin von der Tabellenspitze der deutschen Eliteliga.
1.500 Zuschauer in der Arena Schwerin durften eigentlich ein intensives, ausgeglichenes Match zweier Mannschaften erwarten, die noch nicht besonders gut eingespielt sein würden bzw. konnten. Doch obwohl dies faktisch für beide Teams gilt, schienen die Roten Raben diese sportliche Gesetzmäßigkeit komplett zu ignorieren.
Schon im 1. Satz waren sie leicht überlegen und schaukelten einen früh herausgeholten Vorsprung weitgehend problemlos mit 25:20 nach Hause. Im 2. Durchgang gab es die einzige Phase, in der man als Vilsbiburger Fan die Stirn leicht in Falten legen musste.
Doch als Schwerin mit 13:10 führte, wechselte Raben-Coach Munari Jenny Geerties (für Silvia Sperl) ein, und ab diesem Zeitpunkt war für die Gastgeberinnen definitiv Schluss mit lustig – die Roten Raben holten 15 der nächsten 19 Punkte und somit den 2. Satz mit 25:17.
Der 3. Durchgang war von einer kaum zu glaubenden Dominanz der Gäste geprägt, die im Grunde schon bei 11:4 für immer enteilt waren. Am Ende hieß es 25:13 für die Roten Raben, und man darf davon ausgehen, dass der Deutsche Meister in den letzten Jahren in eigener Halle nicht viele Sätze in dieser Deutlichkeit verloren hat. Der Reporter der Übertragung von DVLlive.tv sprach von einer „echten Watsch'n" für den Schweriner SC.
Bei aller Freude über die außergewöhnliche Leistung seines neuformierten Teams warnte Raben-Trainer Jorge Munari vor übertriebener Euphorie. „Ich bin natürlich zufrieden, aber auch realistisch. Wir haben heute einen sehr guten Tag gehabt. Aber es ist wichtig, dass wir auf dem Boden bleiben und weiter hart arbeiten. Wir müssen Schritt für Schritt gehen und immer an das nächste Spiel denken." Das steigt am kommenden Mittwoch, 23. Oktober, im CEV Cup gegen ZOK Jedinstvo Brcko aus Bosnien-Herzegowina. Spielbeginn in der heimischen Ballsporthalle ist um 20 Uhr.
Text/Foito: Michael Stolzenberg