Soeben (28.06., 10 Uhr) wurden die aktuellen Zahlen der Arbeits- agentur Landshut - Chefin Maria Amtmann (Foto) - für den Bezirk Stadt und Landkreis Landshut, Landkreis Dingolfing-Landau und die Verwaltungsgemeinshaft der Stadt Mainburg gemeldet: Die Arbeitslosenquote sinkt von Mai auf Juni nur um 0.1 auf 2,6 Prozent. 4.865 Personen waren im Juni arbeitslos. Das sind 222 mehr als vor einem Jahr. .Die Zahl der .neu gemeldeten Arbeits- stellen ist rückläufig. 542 Jugendliche suchen eine Lehrstelle.
Arbeitslosenquote wieder höher als im Vorjahr
Die Frühjahrsbelebung ist in diesem Monat etwas schwächer ausgefallen als in den Vor- jahren. Der Job-Boom verliert zunehmend an Tempo. Zwischen März und Mai 2012 ist die Zahl der Arbeitslosen zwar zurückgegangen, allerdings nur um knapp 900. Üblich sind in diesem Zeitraum Rückgänge von 1.500 bis 1.600. Allein im Juni sank die Zahl der Ar- beitslosen überraschenderweise nur um 101 auf 4.865 Menschen. In den Vorjahren ging die Zahl der Erwerbslosen im Juni jeweils um knapp 300 zurück.
Die Zahl der Arbeitslosen ist damit im Juni um 4,8 Prozent oder 222 Personen höher als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote blieb mit 2,6 Prozent auf dem gleichen Stand wie vor einem Jahr.
Vor allem Männer, Ausländer und Jugendiche vermehrt ohne Job
„Wir haben im Juni nur den saisonüblichen Aufschwung gespürt. Die Konjunktur gab dem Arbeitsmarkt in den vergangenen drei Monaten keinen weiteren spürbaren Schub mehr", so Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit in Landshut. Eine Trendwende sieht sie darin allerdings nicht. Die Lage sei weiterhin gut. Allerdings schwäche sich die extrem positive Tendenz der vergangenen Jahre spürbar ab. Von den gestiegenen Arbeitslosen- zahlen ist insbesondere die Personengruppe der Männer mit einem Plus von zehn Pro- zent im Vergleich zum Vorjahr betroffen, während die Zahl der arbeitslosen Frauen nahezu stabil blieb.
Bei den Jüngeren (15 bis unter 25Jährigen) ist ein Anstieg von knapp zehn Prozent fest- zustellen. Ebenfalls bei den arbeitslosen Ausländern ist ein Anstieg der Arbeitslosigkeit von über 15 Prozent auf 683 Personen zu verzeichnen. Nach Wirtschaftszweigen be- trachtet sind die Zugänge in die Arbeitslosigkeit insbesondere aus dem produzierenden Gewerbe, aus der Zeitarbeit sowie aus dem Handel angewachsen.
Es gibt allerdings auch erfreuliche Entwicklungen. So ist die Zahl der älteren Arbeitslosen (50 Jahre und älter) innerhalb eines Jahres um 2,2 Prozent auf 1.886 zurückgegangen ist. Dies geht einher mit dem Trend zu immer höheren Zahlen der sozialversicherungs- pflichtig Beschäftigten in der Altersgruppe über 50 bis 64 Jahre (ein Plus von 6,5 Prozent innerhalb eines Jahres; Stichtag: 30.9.2011).
Bemerkenswert ist auch, dass sich im Juni 7,3 Prozent weniger Männer und Frauen als vor einem Jahr nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos melden mussten. Andererseits konnten sich im Juni aber auch 33 Prozent Personen weniger als gleichen Monat des Vorjahres aus der Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit abmelden.
Es werden auch weniger neue Stellen gemeldet
Diesen Trend unterstreicht auch die Entwicklung der gemeldeten Stellen. Im Juni wurden der Agentur für Arbeit Landshut 703 neue Stellen gemeldet. Das waren zwar 38 mehr als im Mai, aber auch 191 weniger als im Juni letzten Jahres. Damit wurden der Agentur für Arbeit Landshut seit Jahresbeginn 4.162 Stellen gemeldet. Hier ist ein Rückgang von 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.
Dennoch stehen aktuell fast 2.000 offene Stellen zur Verfügung. Ein Schwerpunkt ist nach wie vor in der Zeitarbeit angesiedelt. Über 300 Stellen stammen außerdem aus dem verarbeitenden Gewerbe, etwa 180 aus dem Handel, ca. 150 aus dem Baugewerbe und etwa 110 aus dem Gesund-heits- und Sozialwesen.
„Es war damit zu rechnen, dass der Abbau der Arbeitslosigkeit, der sich in den letzten Jahren vollzogen hat, nicht auf Dauer im gleichen Tempo weiter gehen kann. Es besteht jedoch kein Grund pessimistisch in die Zukunft zu blicken.
Vielmehr ist die Zahl von derzeit ca. 2.000 offenen Stellen ein guter Rahmen, um Men- schen wieder in Arbeit vermitteln zu können", so Maria Amtmann.
Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten:
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vormonatsvergleich in allen Regionen gesunken. Im Vorjahresvergleich ging jedoch lediglich im Landkreis Dingolfing– Landau die Zahl der Arbeitslosen weiter zurück. In allen anderen Gebietskörperschaften des Agenturbezirks Landshut ist sie im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen.
Im Einzelnen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit wie folgt:
In der Stadt Landshut ist die Arbeitslosenquote im Berichtsmonat auf 4,4 Prozent gefallen (Mai: 4,6 Prozent), im Vorjahr lag sie bei 4,3 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen ging innerhalb eines Monats um 44 auf 1.518 Personen zurück. Damit sind jetzt 65 mehr arbeitslos als im Juni 2011.
Im Landkreis Landshut konnte die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer von Mai auf Juni um 22 auf 1.808 reduziert werden. Die Arbeitslosenquote ist bei 2,2 Prozent konstant geblieben. Im Vorjahr betrug sie im Juni 2,0 Prozent.
Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkt gefallen. Sie beträgt derzeit 2,2 Prozent. Der Bestand an Arbeitslosen fiel um 38 auf 1.186 Per- sonen. Im Vorjahresmonat waren 39 Arbeitslose mehr gemeldet. Die Arbeitslosen- quote betrug 2,3 Prozent.
In der Verwaltungsgemeinschaft Mainburg waren im Juni 353 Personen arbeitslos gemeldet, dies entspricht einem Zuwachs im Vergleich zum Vormonat von 3 Personen. Im Juni letzten Jahres waren 277 Frauen und Männer arbeitslos, damit ist die Zahl der Arbeitslosen um 76 Personen gestiegen.