Landshut/Dingolfing - pm (16.11.2021) Innerbetriebliche Transportsysteme sind ein wesentlicher Bestandteil der Intralogistik. Aufgrund unterschiedlicher alternativer Transportmittel und -wege sowie einer Vielzahl an Wechselwirkungen mit vor- und nachgelagerten Prozessen, wie zum Beispiel Lager-, Kommissionier- und Produktionsprozessen, ist die Planung und Steuerung dieser Systeme von einer hohen Komplexität und Dynamik geprägt.
Vor diesem Hintergrund haben sich die Unternehmen Flexus AG, HiPP GmbH & Co. Vertrieb KG, MANN+HUMMEL GmbH, SimPlan AG sowie die Hochschule Landshut und die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg für ein Forschungsprojekt zusammengeschlossen. Ziel des Forschungsprojektes ist die Konzeption und Umsetzung „Digitale(r) Zwillinge zur dynamischen Simulation für die Planung und Steuerung innerbetrieblicher Transportsysteme im Rahmen der digitalen Fabrik“ (TwInTraSys).
Die zu erforschenden Digitalen Zwillinge sollen das Systemverhalten realer innerbetrieblicher Transportsysteme widerspiegeln und eine vorausschauende Untersuchung unterschiedlicher Systemkonfigurationen und eine automatisierte Bewertung von Handlungsalternativen ermöglichen. Hierzu kann beispielsweise die Verteilung der Ressourcen wie Flurförderzeugen und Mitarbeitenden auf die einzelnen Bereiche des Logistiksystems zählen. Neben der Personaleinsatzplanung können auch Steuerungsparameter in einem Transportleitsystem angepasst oder taktische Fragestellungen, wie die Anschaffung neuer Transportmittel, untersucht werden. Dabei muss die Auswirkung der Entscheidung auf das gesamte Transportsystem berücksichtigt und eine Handlungsalternative identifiziert werden, welche die Anforderungen bestmöglich erfüllt.
Bis zum Projektabschluss im August 2024 soll der Digitale Zwilling bei den Industriepartnern HiPP GmbH & Co. Vertrieb KG sowie MANN+HUMMEL GmbH erprobt und validiert werden. Vorab werden die Ansätze in der Lern- und Musterfabrik des Technologiezentrums Produktions- und Logistiksysteme (TZ PULS) in Dingolfing sowie im Labor Robotik an der OTH Regensburg implementiert. Die Erforschung des Digitalen Zwillings wird zudem durch zwei weitere Projektpartner begleitet: Flexus AG, die ihre Erfahrung in der Entwicklung von Transportleitsystemen einbringt sowie SimPlan AG, die bei der Entwicklung der Simulationsfunktionen unterstützt.
Das Projekt TwInTraSys wird durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert.
Projektname: TwInTraSys
Projektbeschreibung: Digitale Zwillinge zur dynamischen Simulation für die Planung und Steuerung innerbetrieblicher Transportsysteme im Rahmen der digitalen Fabrik.
Zum Bild: Zum Kick-off des Projekts kamen Vertreter*innen der beteiligten Unternehmen, der OTH Regensburg und der Hochschule Landshut am TZ PULS in Dingolfing zusammen.
Von links hintere Reihe: Dr. Marco Heck (MANN+HUMMEL GmbH) Stephan Stauber (SimPlan AG), Christian Zerbes (Flexus AG), Martin Winkler (MANN+HUMMEL GmbH), Prof. Stefan Galka (OTH Regensburg), Dr. Peter Gebhard (HiPP GmbH & Co. Vertrieb KG), Luisa Lechner (OTH Regensburg)
Von links vordere Reihe: Minja Marinkovic (HAW Landshut / TZ PULS), Dominik Schütz (MANN+HUMMEL GmbH), Prof. Dr. Sebastian Meißner (HAW Landshut / TZ PULS). Theresia Obermeir (HiPP GmbH & Co. Vertrieb KG)
Foto Hochschule Landshut
Ü b e r d a s T Z P U L S :
Seit April 2016 arbeiten, lehren und forschen am TZ PULS vier Professoren mit ihren Mitarbeiter*innen an den Themen Intelligente Produktionslogistik, Lean Management sowie Digitalisierung und Industrie 4.0. Automatisierungstechnik in der Logistik sowie Beschaffung und Einkauf ergänzen das Profil. Das Ziel des Technologiezentrums ist es, durch gemeinsame Forschung mit der Industrie die Wettbewerbsfähigkeit der Region nachhaltig zu stärken. Wissenstransfer von Innovationen und Best Practices aus Produktion und Logistik kommen produzierenden Unternehmen über die beteiligten Partner hinaus zugute.
Ü b e r d i e H o c h s c h u l e L a n d s h u t :
Die Hochschule Landshut steht für exzellente Lehre, Weiterbildung und angewandte Forschung. Die sechs Fakultäten Betriebswirtschaft, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik, Interdisziplinäre Studien, Maschinenbau und Soziale Arbeit bieten über 50 Studiengänge an. Das Angebot ist klar auf aktuelle und künftige Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet. Die rund 4.700 Studierenden profitieren vom Praxisbezug der Lehre, der individuellen Betreuung und der modernen technischen Ausstattung. Für Forschungseinrichtungen und Unternehmen bietet die Hochschule eine breite Palette an Projektthemen, die von wissenschaftlichen Fachkräften mit bestem Know-how betreut und umgesetzt werden. Über 120 Professorinnen und Professoren nehmen Aufgaben in Lehre und Forschung wahr.