Landshut/Ergolding - pm (23.03.2022) Noch vor 100 Jahren prägten Streuobstwiesen das landschaftliche Bild Deutschlands. Rund um Dörfer und Städte gab es Wiesen mit natürlichem Obstbestand. Unter den Bäumen weidete das Vieh und erfreute sich an dem ein oder anderen heruntergefallenen Apfel – ein Eldorado für Insekten und Vögel. Denn eine Streuobstwiese kann Heimat für bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten sein.
Seit vielen Jahren werden diese einzigartigen Biotope aber weniger und weniger. Sie werden zu öden Grasflächen umgewandelt oder verkauft und zu Bauland gemacht. Die Obstbäume verschwinden – und auf diesem Wege nach und nach auch ganze Sorten.
„Das ist ein trauriger Trend“, sagt Reinhard Gromotka vom Biomarkt Frisch & Fein. „Denn mit dem deutschlandweiten Verschwinden der regionalen Streuobstwiesen geht uns nicht nur ein Stück unserer Kultur verloren, sondern auch Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen. Und auch für Kinder ist eine Streuobstwiese etwas Tolles. In alten Obstbäumen kann man besonders gut klettern und das Entdecken von Obst, das man frisch vom Baum pflückt, prägt ein Leben lang!“
Um für den Schutz von Streuobstwiesen zu werben, spendet Frisch & Fein dem Sozialpädagogischen Förderzentrum Landshut Land in Ergolding (SFZ Land) Obstbäume alter Sorten, um damit an der Schule eine neue Streuobstwiese anzupflanzen. „Über die Bereitschaft des Förderzentrums hierfür eine Fläche zur Verfügung zu stellen und künftig mit Schülern und Lehrern zu betreuen, freuen wir uns sehr“, so Gromotka.
Unterstützt wird Frisch & Fein dabei von Bio-Pionier Stefan Voelkel, der eigens für die Pflanzaktion mit dem „Voelkel Pflanzmobil“ vorbeikommen und eigenhändig Bäume pflanzen wird. Der Senior-Chef der Naturkostsafterei Voelkel aus dem niedersächsischen Wendland hat bereits im Jahr 2001 die Gründung des Bio-Streuobstverein Elbtal e. V. initiiert. Zusammen mit dem Familienunternehmen in vierten Generation konnte der Verein eine Lösung finden, damit die Mitglieder ihre oft kleinen Obstgärten bio-zertifizieren lassen können.
Darüber hinaus garantiert Voelkel als Unternehmen die Abnahme des Streuobstes zu fairen Preisen. Stefan Voelkel: „Fast die Hälfte unserer heimischen Vogelarten ist vom Aussterben bedroht. Hier muss etwas unternommen werden, um Mikrobiotope zu schaffen, denn diese sind lebenswichtig für Insekten und Vögel. In Städten und Dörfern gibt es so viele ungenutzte kommunale Flächen. Überall, wo ein wenig Platz ist, könnte man Obstbäume und damit ein wenig Zukunft pflanzen.“ Allein in diesem Jahr plant Voelkel, im Rahmen seines „Voelkel pflanzt Zukunft“-Programms 1.000 Obstbäume zu pflanzen.
An der Pflanzaktion nehmen am 31. März neben dem Initiator Stefan Voelkel und Anita & Reinhard Gromotka vom Tagwerk Biomarkt Frisch & Fein natürlich auch Schüler und Lehrer des SFZ Landshut Land teil.