Im Bild Haushaltspolitiker MdL Günter Knoblauch (links) informierte sich über die Erwachsenenbildung bei Irene Janner (2. v. links) und Hans Sarcher (rechts) mit mlt Ruth Müller (2. V. rechts)
Vor nahezu 70 Jahren wurde die Vilsbiburger Volkshochschule gegründet – den Menschen war es nach den zwei Weltkriegen ein dringendes Bedürfnis, Bildung zu erlangen, sich zu qualifizieren und die Volkshochschulen leisteten dazu ihren Beitrag. Der SPD als Bildungspartei ist das lebenslange Lernen auch heute noch ein Anliegen und dafür müssen auch ausreichend Haushaltsmittel bereit gestellt werden. Ende des Jahres wird im Bayeri. Landtag der Nachtragshaushalt beraten.
Deshalb hatte die Landshuter Abgeordnete Ruth Müller ihren Kollegen aus dem Haushaltsausschuss, Günter Knoblauch aus dem benachbarten Mühldorf nach Vilsbiburg eingeladen.
Gemeinsam diskutierten sie mit den beiden Leitern der VHS, Hans Sarcher und Irene Janner die Bedeutung der Erwachsenenbildung in der Bayerischen Bildungslandschaft.
„Nahezu 20.000 Kursteilnehmer machten im vergangenen Jahr vom vielfältigen Angebot der VHS Gebrauch“, informierte Hans Sarcher. Der Schwerpunkt liege auf den Sprachen, im Sport- und Gesundheitsbereich und bei Computer-Anwendungen. „Doch wir sind auch Partner der Vilsbiburger Kulturszene“, stellte Hans Sarcher fest. Und im Hinblick auf die berufliche Weiterbildung ist die VHS Vilsbiburg stolz, dass die Vilsbiburger Unternehmen ganz selbstverständlich auf die Angebote der VHS für ihre Mitarbeiter zurückgreifen.
„Das Wissen, dass ein Mensch in der Schule einmal erworben hat, genügt heute längst nicht mehr, um den Herausforderungen im beruflichen, gesellschaftlichen, politischen und persönlichen Bereich gerecht zu werden“, stellte Ruth Müller fest. In einer globalisierten und digitalisierten Welt müsse man ständig neue Kompetenzen erwerben, so Müller.
„Als ein Hauptbereich des Bildungswesens gehört die Erwachsenenbildung zur Daseinsfürsorge“, so der Haushaltspolitiker Günter Knoblauch. Allerdings lasse die Finanzausstattung durch den Freistaat zu wünschen übrig: Von 11,9 Milliarden Euro im Haushalt 2015 entfielen gerade 19,5 Millionen auf die Erwachsenenbildung. „Das steht in einem krassen Widerspruch zu den gesetzlichen Vorgaben“, so Knoblauch. Eine Volkshochschule sei auch als wichtiger Standortfaktor für den ländlichen Raum zu sehen. Die beiden SPD-Abgeordneten sind auch Mitglieder der Enquete-Kommission des Bayerischen Landtags, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, einen Blick auf die „Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Bayern“ zu werfen. Deshalb müssten gerade diese Kommunen, die solche Einrichtungen bereitstellen, die den Menschen wohnortnah die Chance zur Weiterbildung ermöglichen, über den kommunalen Finanzausgleich besser gefördert werden.
Das „jüngste Kind“ der Volkshochschule stellte die Integrationsbeauftragte der Stadt Vilsbiburg, Irene Janner vor: Die VHS stellt der AWO (Arbeiterwohlfahrt) die Räumlichkeiten für die Migrationsberatung zur Verfügung. Für erwachsene Zuwanderer findet alle zwei Wochen, jeweils am Donnerstag eine kompetente Beratung rund um alle Fragen, die sich im Rahmen der Migration ergeben, wie beispielsweise Behördenkontakte, Schulbesuch oder soziale Sicherung statt. Der Mühldorfer Landtagsabgeordnete Günter Knoblauch zeigte sich beeindruckt von den modernen Räumen der VHS Vilsbiburg und fand es eine gute Kombination, dass die Musikschule und Volkshochschule im Vilsbiburger Zentrum untergebracht seien. „Die Erwachsenenbildung ist ein Gut für sich“, so Müller. Dadurch wird der Mensch in die Lage versetzt, Informationen, Orientierung, Gesellschaft und Zusammenhangswissen zu erleben und zu erlernen.