„Ich begrüße es ausdrücklich, dass sich Horst Seehofer endlich auch einmal vor Ort ein Bild von der Schönheit der frei fließenden Donau zwischen Straubing und Vilshofen machen will, die es zu erhalten gilt. Es wundert mich nur etwas, dass das erst jetzt geschieht", so MdB Dr. Toni Hofreiter, Sprecher der Parlamentarier-Gruppe „Frei Fließende Flüsse". „Ich frage mich, ob es sein kann, dass sich der bayerische Ministerpräsident zu dieser seit Jahren heftig diskutierten Frage noch nie ein Bild vor Ort gemacht hat?"
MdB Dr. Hofreiter dagegen kennt diesen Donauabschnitt sehr gut. „Schon als Jugendlicher habe ich an der Donau Aktionen und Ausflüge der Bund-Naturschutz-Jugend betreut und weiß um die Schönheit und ökologische Wertigkeit dieser Region."
Was der bayerische Ministerpräsident an der Donau nicht zu Gesicht bekommen wird, sind die Zahlen und Fakten, die gegen einen Ausbau mit Staustufen sprechen. Da ist zum einem das sehr geringe Verlagerungspotenzial von der Straße auf das Schiff, zum anderen der stetige Rückgang der Gütertransporte im Donauraum. „Die Massengüter werden immer weniger und was davon aufs Schiff verlagert werden kann, befindet sich bereits dort", erklärt Hofreiter.
Bei der ganzen Aufregung des heutigen Tages sollte man nicht vergessen, dass der bayerische Ministerpräsident nicht die Macht hat, über den Ausbau der Bundeswasserstraße Donau zu entscheiden, denn die letzte Entscheidung trifft immer noch der Bund. „Trotzdem glaube ich, dass es der Donau als Lebensader Niederbayerns gelingen wird, auch einen Herrn Seehofer mit ihrer Schönheit davon zu überzeugen, dass es nicht wert ist, dieses Kleinod wegen ein paar zusätzlicher Schiffe am Tag zu zerstören."