Ruth Müller stellt Dringlichkeitsantrag
Bayern - pm (26.06.2020) Tierparks und Zoos in Bayern müssen unbedingt vor der Pleite bewahrt werden. Daher fordert Ruth Müller die Staatsregierung mit einem Dringlichkeitsantrag auf, ein entsprechendes Rettungsprogramm aufzulegen. Außerdem soll geprüft werden, wie eine weitere Öffnung der Einrichtungen unter Einhaltung der geltenden Hygieneregeln ermöglicht werden kann.
Die tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Ruth Müller erklärt: "Die geltenden Abstandsregeln wurden seitens der Staatsregierung kürzlich von 20 Quadratmeter auf zehn Quadratmeter je Besucher gelockert. Diese Regelung gilt für den Einzelhandel und für die Zoos und Tierparke gleichermaßen. Diese Gleichbehandlung ist jedoch inkonsequent, da die Besuche von Zoos und Tierparken fast ausschließlich im Freien stattfinden. Aus diesem Grund ist es dringend erforderlich, die aktuellen Auflagen zu überprüfen!"
Im Nachgang zu Ihrem Informationsgespräch im Straubinger Tiergarten Anfang Juni hat sich die Abgeordnete Ruth Müller mit einer Anfrage an die Bayerische Staatsregierung gewandt. Müller hat um Auskunft gebeten, wie viele Besucher durch die aktuelle Zulassungsbegrenzung in den einzelnen bayerischen Tiergärten und Zoos Zutritt haben und wie sich die Eintrittszahlen und die sich daraus ergebenden Verluste seit Beginn der Corona-Regelungen gestalten.
Außerdem hat die Abgeordnete um eine perspektivische Einschätzung der Staatsregierung gebeten, inwieweit Tierparks und Zoos nicht einer anderen Bemessungsgrundlage wie der Einzelhandel unterworfen werden sollten. Der Antwort der Staatsregierung ist zu entnehmen, dass es für einen derzeit noch unbestimmten Zeitraum bei der Regelung von den vorgeschriebenen zehn Quadratmeter pro Besucher bleiben wird. Zu allen weiteren Fragen wie etwa den Eintrittszahlen oder Verlusten musste die Staatsregierung einräumen, dass ihr keine Kenntnisse vorliegen.
"Einigen bayerischen Tierparks und Zoos droht wegen Corona die Pleite und unsere Staatsregierung weiß nicht mal in welcher Höhe sich die aktuellen Verluste belaufen und will trotzdem an der starren zehn Quadratmeter Regelung festhalten", empört sich Müller über die nicht zufriedenstellende Antwort aus dem Bayerischen Wirtschaftsministerium, "damit werde ich mich nicht zufrieden geben! Daher hat die SPD einen Dringlichkeitsantrag eingebracht mit der nachdrücklichen Forderung, die aktuellen Regelungen erneut zu prüfen sowie die entgangenen Einnahmen mit einem umgehenden Rettungsprogramm auszugleichen."
Neben der Funktion von Zoos und Tierparken als beliebte Orte der Naherholung und Freizeitgestaltung, erfüllen diese auch einen wichtigen Bildungs- und Forschungsauftrag: "Ihr Betrieb läuft 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr, auch ohne Besucherinnen und Besucher. Und die Tiere müssen weiter gefüttert, betreut, medizinisch versorgt und gepflegt werden. Hier kann sich die Staatsregierung nicht aus der Verantwortung stehlen. Wir müssen alles daransetzen, diese Einrichtungen, die eine wertvolle Bildungsarbeit leisten, dauerhaft zu sichern", begründet Müller ihr Engagement für die bayerischen Zoos.