München/Landshut - pm (21.10.2020) Bayerns Schulen erleben gerade chaotische Wochen, mit Unterrichtsausfällen, geteilten Klassen und vielen Schülerinnen und Schülern, die aufgrund der verschärften Corona-Maßnahmen zuhause bleiben müssen.
"Bereits jetzt kommen viele Schulen und Eltern an ihre Grenzen, weil der Wechselunterricht schwer zu organisieren ist und weil Quarantänemaßnahmen und allgemeine Erkältungskrankheiten den geregelten Schulbesuch erschweren", erklären die zwei grünen Landtagsabgeordneten Rosi Steinberger und Gabriele Triebel. "Wir fordern von FW-Kultusminister Piazolo dringend eine Bildungs-Taskforce, die klare und gut umsetzbare Richtlinien und eine Teststrategie vorgibt."
Nach dem Drei-Stufen-Plan der Söder-Regierung sollten die Schulen ab einem Inzidenzwert von 50 zwischen Distanz- und Präsenzunterricht wechseln. Die örtlich zuständigen Gesundheitsämter ordnen die Maßnahmen an. "Da entscheiden die Mitarbeiter in jedem Amt anders, es gibt keine klare Linie", kritisiert Triebel. "Viele Schulen trifft der Wechselunterricht plötzlich, von einem Tag auf den anderen, und stellt damit auch Eltern vor kaum lösbare Organisationsprobleme." Notbetreuung werde häufig gar nicht erst angeboten. "Schon jetzt fühlen sich viele Eltern alleingelassen. Sie stehen praktisch über Nacht wieder vor dem Problem Homeschooling, Kinderbetreuung und Beruf unter einen Hut zu bringen", so Steinberger.
Eine Bildungs-Taskforce muss Konzepte vorgeben, um die Schulen trotz steigender Infektionszahlen vorbereitet und geordnet durch den Winter zu führen. "Der Ministerpräsident und der FW-Kultusminister müssen endlich aufwachen. Wir können uns nicht noch ein halbes Jahr leisten, in dem Schülerinnen und Schüler unzureichend mit Wissen und sozialem Lernen versorgt werden", machen Steinberger und Triebel klar.